"Ich hasse meinen Job!" Und nun? Das kannst du tun:
Fünf Tage Gefängnis – zwei Tage Freigang. Wenn du deine Arbeitswoche so siehst, dann ist klar: Du hasst deinen Job. Aber warum bist du eigentlich noch dort? Du wirst schon deine Gründe haben, aber wie gut sind sie wirklich? Was du tun kannst, wenn du deinen Job hasst, aber nicht sicher bist, ob du die Flucht ergreifen sollst:
Du hangelst dich von Wochenende zu Wochenende und sonntags graut dir schon vor Montag? Wenn schlechte Phasen zum Dauerzustand werden und du deinen Job hasst, stell dir diese Fragen, um deine Situation zu verbessern:
Was musst du tun, um zu kündigen? #
Du nimmst deinen Mut zusammen, gehst zu deiner Führungskraft und kündigst. Nach Einhaltung der Kündigungsfrist packst du frohen Mutes deine Sachen und verschwindest für immer aus der Bürohölle. Soweit die Theorie.
Was hält dich noch auf? #
Was dich aufhält auf dem Weg in die Freiheit bzw. zu einem Job, in dem du glücklicher wärst, sind die Konsequenzen, die du nach einer – vielleicht sofortigen - Kündigung tragen musst. Persönliche oder auch finanzielle Konsequenzen werden dir zu schaffen machen. Dabei wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Was sind deine Befürchtungen? Finde es heraus und zwar, indem du eine Liste erstellst. Nur darüber nachdenken reicht nicht, schreibe alle Konsequenzen nieder: Ich könnte in 3 Monaten meine Miete nicht mehr bezahlen. Meine Mama wäre furchtbar enttäuscht. Ich hätte eine Lücke im Lebenslauf etc.
Echt jetzt? #
Jetzt wirf einen Blick auf deine Liste. Welche der genannten Konsequenzen würden dich wirklich aus der Bahn werfen? Die Miete nicht mehr bezahlen zu können, das wäre z.B. eine ernstzunehmende Konsequenz, die gegen das sofortige Verlassen des Jobs sprechen würde. Die Enttäuschung eines Familienmitgliedes oder von Freunden wohl weniger, wenn es um dein eigenes Wohlergehen geht. Du musst es nicht allen recht machen, dir selbst aber schon! Jetzt ist vielleicht auch eine gute Gelegenheit, um deine zwischenmenschlichen Beziehungen zu überprüfen. Wer sind deine wahren Verbündeten?
Kenne die Sonnenseiten #
Nach der Liste voller negativer Konsequenzen erstelle noch eine zweite. Auf diese Liste kommen alle positiven Konsequenzen. Wer vor großen Entscheidungen steht, hat oft nur die negativen Konsequenzen im Blick – nicht jedoch die positiven Dinge. Was würde Gutes geschehen, wenn du deinen verhassten Job endlich verlassen würdest? Deine Liste könnte z.B. so aussehen: Ich müsste keine Angst mehr vorm Montag haben, weil ich meinen cholerischen Boss los wäre. Meine Schlafprobleme würden sich wieder erübrigen. Ich wäre nicht mehr der Gehässigkeit meiner Kollegin ausgesetzt. Ich hätte wieder genügend Zeit für Freunde und meine Hobbys. Die neugewonnene Zeit würde ich für die Weiterbildung nutzen, die ich schon lange anvisiere. Diese Pro-Argumente geben nicht nur dir selbst Sicherheit, du kannst sie auch dazu verwenden, um deine Kündigung im Umfeld zu argumentieren.
Wie könnte ein Fluchtplan aussehen? #
Du hast deine Listen erstellt und über deine Situation nachgedacht. Zwei Wege gibt es jetzt für dich:
- Im Job bleiben und versuchen, deine Situation dort zu verbessern.
- Du kündigst. Aber wann?
Der erste Weg birgt die Gefahr, dass einfach alles so bleibt, wie es ist – mitsamt deiner Unzufriedenheit. Der zweite Weg birgt die Gefahr, dass du vorschnell die Kündigung einreichst und dich, statt in der erhofften Freiheit, in einer unsicheren Situation wiederfindest.
Der ideale Weg ist der Mittelweg. Versuche, deine aktuelle Situation wenn möglich zu verbessern. Dann setze dir eine Frist, schließe mit dir selbst einen Vertrag. Schreib es auf!
Bis Ende September werde ich meine Kündigung einreichen. Ab heute sichte ich regelmäßig Jobangebote, aktualisiere meinen Lebenslauf in der Datenbank und versende wöchentlich mindestens drei Bewerbungen. Bis Ende September lege ich mir außerdem genug Geld zur Seite, um meine Lebenserhaltungskosten fünf Monate lang decken zu können, auch wenn ich noch keinen neuen Job gefunden habe.
Erzähle es Freunden und bitte sie, dich regelmäßig nach dem Status deines Projekts „Abschied aus dem Höllenjob“ zu fragen. So wirst du in die Pflicht genommen und läufst nicht Gefahr, deine Situation unnötig lange auszusitzen.
Noch mehr Entscheidungshilfen für dich #
Ja, aber... ?! #
Du bist ein Freund von Ausreden? Du kennst Unmengen an Gründen, warum
es dir nicht möglich ist, deinen Job zu kündigen und deiner
Leidenschaft zu folgen? Dann lege ich dir diesen TED-Talk ans Herz in
dem du erfährst, warum du daran scheiterst, eine großartige Karriere
hinzulegen:
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