Von Corona zum Fachkräftemangel: Für Unternehmen und Arbeitnehmer*innen bleiben schwierige Themen auch nach der Corona-Krise am Tagesprogramm. Österreichs bekanntestes Jobportal karriere.at gibt einen Überblick über die Top 5 Themen, die unsere Arbeitswelt 2022 prägen könnten:
3G, Impfpflicht und Homeoffice: Die Liste der hilfreichen Maßnahmen in der Corona-Prävention ist lang, die Regelungen teils unübersichtlich. 2022 sollte (hoffentlich) eine gewisse Routine hinsichtlich der Präventionsmaßnahmen am Arbeitsplatz entstehen. Homeoffice und hybrides Arbeiten werden auch langfristig ein bewährtes (und bei Arbeitnehmer*innen beliebtes) Mittel sein, um Kontakte im Berufsleben zu reduzieren. Für den nachhaltigen Erfolg von Homeoffice braucht es klare Regeln für die Zusammenarbeit. Vor allem die Kommunikation in der Arbeit muss angepasst werden, um den Kontakt zueinander und das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht (noch mehr) zu verlieren.
In vielen Unternehmen haben sich Teams durch die räumliche Distanz, aber auch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten rund um die Pandemie entzweit. Fehlende verbindende Erlebnisse wie Firmenfeiern haben diese Spaltung begünstigt. Eine der wesentlichen Herausforderungen für Unternehmen wird es 2022 also sein, entstandene Gräben zu überwinden und den Teamzusammenhalt zu fördern, etwa durch Raum und Budget für Teambuilding oder professionelle Krisenkommunikation.
Was vielen Unternehmen und vor allem ihren Mitarbeitenden derzeit besonders zu schaffen macht, ist der Fachkräftemangel. Zwar erholt sich die österreichische Wirtschaft schneller als erwartet, doch in vielen Branchen haben sich Arbeitskräfte umorientiert und freie Stellen können oft lange nicht besetzt werden, wie eine aktuelle Umfrage von karriere.at zeigt. Andere Mitarbeitende überlegen, aufgrund von zu hoher Arbeitslast, schlechter Bedingungen und allgemeiner Unzufriedenheit ihren Job zu kündigen oder haben dies bereits getan (dieser Umstand prägt mittlerweile sogar einen eigenen Begriff: „Covid-Klarheit“). Um dem akuten Fachkräftemangel vorzubeugen, sollten sich Unternehmen jedenfalls vorbereiten: Mit gezielter Personalentwicklung, etwa durch interne Umschulungen und Weiterbildungsmaßnahmen. Zudem sind Um- und Aufstiegsmöglichkeiten eine Chance, um gutes Personal längerfristig ans Unternehmen zu binden und zur Zufriedenheit beizutragen. Auch dem wachsenden Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten werden Unternehmen künftig verstärkt nachkommen müssen, etwa durch unterschiedliche Arbeitszeitmodelle, Remote-Work-Möglichkeit oder individuell angepasste Dienstverträge.
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Ein positiver Nebeneffekt der Pandemie: Ein gesteigertes öffentliches Interesse an Gesundheit. Vor allem das Tabuthema Psyche wurde endlich etwas massentauglicher. Arbeitgeber*innen sollten sich auch 2022 überlegen, wie sie die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden abseits von Corona-Maßnahmen fördern können. Sei es in Form von Fitnesszuschüssen, Betrieblicher Gesundheitsvorsorge oder Employee Assistance Programmen, um mentale Überlastung zu reduzieren. Zudem sind Gesundheitsmaßnahmen eine Zusatzleistung, die sich positiv auf die Arbeitgebermarkte und damit auf erfolgreiches Recruiting auswirkt.
Personalverantwortliche merken es schon länger: Sich die besten Kandidat*innen aus einer großen Anzahl an Bewerbungen aussuchen zu können, ist speziell in Mangelbranchen wie der IT illusorisch. Zeitgemäßes Recruiting bedeutet nicht mehr, möglichst viele Bewerbungen zu erhalten, sondern gezielt die (wenigen) passenden Kandidat*innen zu finden. In vielen Branchen ist es nicht mehr damit getan, ein Online-Inserat zu schalten. Aktive Kandidatenansprache, persönliche Empfehlungen von Mitarbeiter*innen und vor allem eine gezielte Streuung des Stelleninserats auf den richtigen Kanälen sind entscheidend.
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