Die Unzufriedenheit der Österreicher*innen im Job ist groß: Das geht aus einer aktuellen Online-Befragung auf Österreichs größtem Job-Portal karriere.at hervor. Demnach sind 46 Prozent der befragten Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitsplatz „eher unzufrieden“ oder „gar nicht zufrieden“. Eine der Ursachen ist die eher miese Stimmung am Arbeitsplatz: Für 39 Prozent der Befragten hat sich diese nämlich seit dem Beginn der Pandemie verschlechtert.
Die andauernde Gesundheitskrise beeinflusst die Stimmung am Arbeitsplatz. Österreichs bekanntestes Jobportal karriere.at befragte zum Jahreswechsel 500 Arbeitnehmer*innen, die das Jobportal besucht haben, zu diesem Thema. Die Ergebnisse fallen ernüchternd aus: So ist fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) mit dem aktuellen Job „gar nicht zufrieden“, während 15 Prozent von ihnen „eher unzufrieden“ sind. Diese Unzufriedenheit schlägt sich auch im Wunsch nach einem baldigen Jobwechsel nieder: 24 Prozent der Befragten sind zum Jobwechsel bereit, 18 Prozent geben an, demnächst sogar kündigen zu wollen. 42 Prozent von ihnen sind aktuell auf Jobsuche. „Die letzten zwei Jahre Pandemie haben einige Veränderungen in der Arbeitswelt bewirkt. Viele Arbeitnehmer*innen betrachten ihr Arbeitsverhältnis bewusster – und entscheiden sich auch schneller für einen Jobwechsel, wenn wichtige Komponenten wie Wertschätzung oder Gehalt nicht stimmen. Die von Wissenschaftlern schon so betitelte ‚Covid-Klarheitʻ führt bei unzufriedenen Mitarbeitenden mitunter dazu, die Krise als Chance zu nutzen, um sich beruflich neu zu orientieren. Der akute Fachkräftemangel wirkt sich auch auf die steigende Wechselwilligkeit von Fachkräften aus, darüber hinaus hat das ortsunabhängige Arbeiten den Recruiting-Prozess zusätzlich vereinfacht“, sagt Georg Konjovic, CEO von karriere.at.
Einer der wesentlichen Faktoren für die steigende Unzufriedenheit und den Wunsch nach einem Jobwechsel könnte auch die Stimmung in Unternehmen selbst sein. Diese hat sich nämlich seit dem Ausbruch von Corona deutlich verschlechtert. So antworten auf die Frage „Hast du das Gefühl, dass sich die Stimmung an deinem Arbeitsplatz seit dem Ausbruch der Pandemie geändert hat?“ 39 Prozent der Befragten mit „eher verschlechtert“ bzw. „eindeutig verschlechtert“. Nur 4 Prozent von ihnen sprechen hingegen von einer eindeutigen Verbesserung der Stimmung. Rund die Hälfte der Befragten spürt keine wesentlichen Änderungen in diesem Bereich in den letzten zwei Jahren. „Wir beobachten, dass das Homeoffice zwar einerseits viel gewünschte Flexibilität für die Arbeitnehmer*innen bringt. Andererseits wirkt es sich eher negativ auf den Zusammenhalt in Betrieben aus. Aus unserer Sicht müssen Unternehmen nun verstärkt Teambuilding- und Employer-Branding-Maßnahmen setzen, um die Loyalität der besten Köpfe zum eigenen Betrieb aufrechtzuerhalten. Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass ein beträchtlicher Teil der Arbeitgeber*innen die Themen Loyalität und Zufriedenheit der eigenen Arbeitnehmer*innen immer noch nicht ernst genug nimmt“, so Georg Konjovic.
Laut der aktuellen Umfrage unterstützt lediglich ein Fünftel der befragten 50 Unternehmen ihre Mitarbeitenden mit gezielten Teambuilding- oder Coaching-Maßnahmen.
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