
Soll ich kündigen? 10 Warnsignale, die für einen Jobwechsel sprechen
Soll ich kündigen? Diese Frage stellt sich fast jede*r einmal im Berufsleben. Besonders, wenn die Arbeit nicht mehr glücklich macht, häufen sich Zweifel. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um den Job zu wechseln? Und welche Anzeichen deuten darauf hin, dass es wirklich Zeit für eine Veränderung ist? In diesem Artikel gehen wir auf typische Warnsignale ein und beleuchten, welche Folgen es hat, einem ungeliebten Job treu zu bleiben.
Wann ist ein Jobwechsel sinnvoll? #
Ein selbstgewählter Jobwechsel ist per se nichts Schlimmes, sondern vielmehr natürlicher Bestandteil des Berufslebens. Hier eine Übersicht an Situationen, in denen ein Wechsel für dich sinnvoll oder gar notwendig sein kann:
- Karriere-Stagnation: Im Unternehmen gibt es keine Möglichkeit mehr für dich, dich weiterzuentwickeln.
- Unzufriedenheit: Du bist ständig gestresst, leidest unter einem schlechten Arbeitsklima oder wirst für deine Arbeit nicht ausreichend wertgeschätzt.
- Geringe Bezahlung: Deine Leistung wird nicht angemessen vergütet oder deine Lebensumstände ändern sich derart, dass du ein höheres Gehalt benötigst.
- Unternehmensprobleme: Bei deinem Arbeitgeber kommt es aufgrund von Restrukturierungen zu Entlassungen oder es herrscht finanzielle Instabilität, die dich an der Sicherheit deines Jobs zweifeln lässt.
- Bessere Chancen: Du stößt auf einen Job mit besserem Gehalt, einer höheren Position, mehr Flexibilität oder einem anderen, ansprechenden Benefit.
- Persönliche Gründe: Du ziehst um, wünschst dir eine bessere Work-Life-Balance oder kannst deinen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben.
Wechselgründe, die aufs Alter bezogen sind #
Wie oft, warum und ob jemand kündigt, hängt auch mit dem Alter zusammen.
20er: Lernen und Wachstum
- Einstieg in den Arbeitsmarkt und Findungsphase
- Praktika und erste Festanstellungen zum Aufbau eines Netzwerks
- Häufige Wechsel für eine steile Lernkurve
- Fokus auf Lern- und Wachstumsmöglichkeiten, weniger auf Gehalt
30er: Spezialisierung und Karriereaufbau
- Aufbau von Fachwissen und Führungskompetenzen
- Wechsel für gezielte Karriereentwicklung und höhere Positionen
- Branchenwechsel bei Unzufriedenheit oder verändertem Interessensschwerpunkt
- Sicherstellung von Gehaltssteigerung
- Relevanz von Benefits steigt
40er: Stabilität und strategische Schritte
- Wechsel nur bei besseren Konditionen oder Karrieresprüngen
- Nutzung von Erfahrung und Expertise für höherwertige Positionen
- Fokus auf Work-Life-Balance und langfristige Perspektiven
- Branchenwechsel schwieriger, aber nicht unmöglich
50er: Erfahrung nutzen & Absicherung
- Wechsel nur bei klarer Verbesserung oder Unsicherheit im aktuellen Job
- Fokus auf Sicherheit, Rente und Arbeitszufriedenheit
- Höhere Positionen anstreben oder ggf. Selbstständigkeit erwägen
- Herausforderungen: Altersdiskriminierung und Marktwandel
60+: Übergang zur Rente oder Neuorientierung
- Wechsel meist nur, wenn absolut notwendig
- Fokus auf flexible Arbeitsmodelle (Teilzeit, Beratung)
- Letzte Gehalts- und Rentenoptimierung
- Selbstverwirklichung, ggf. ehrenamtliche Tätigkeiten oder Hobby-Berufe
Konsequenzen des falschen Jobs #
Während unserer Erwerbsfähigkeit verbringen wir den Großteil unserer Zeit am Arbeitsplatz. In einem ungeliebten Job zu verharren, kann daher alle Bereiche unseres Lebens negativ beeinflussen. Hier ein paar Beispiele, wie sich Unzufriedenheit im Job auf unsere Gesundheit und unser Privatleben auswirken kann:
Psychische Gesundheit #
- Chronischer Stress und ständige Anspannung
- Gefühle von Antriebslosigkeit, Frustration oder Hoffnungslosigkeit
- Höheres Risiko für Burnout oder Depressionen
Physische Gesundheit #
- Schlafstörungen
- Psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Magenprobleme
- Allgemeine Erschöpfung und erhöhte Krankheitsanfälligkeit
Privatleben #
- Belastung von Beziehungen durch ständiges Klagen oder Unzufriedenheit
- Weniger Energie für Familie, Freund*innen oder Hobbys
- Rückzug von sozialen Aktivitäten und Verlust des Lebensgleichgewichts
Ein Job sollte dich nicht nur finanziell absichern, sondern auch erfüllend sein. Langfristige Unzufriedenheit kann eine Kettenreaktion auslösen, die viele Lebensbereiche negativ beeinflusst.
10 Anzeichen, dass es Zeit für einen Jobwechsel ist #
1. Ständige „Montagsübelkeit“
Das mulmige Gefühl am Sonntagabend, begleitet von Schlafstörungen oder Beschwerden, kann auf eine tiefergehende Abneigung gegen den Job hinweisen. Wenn dir der Gedanke an die Arbeit wortwörtlich Magenschmerzen bereitet, solltest du einen Jobwechsel in Erwägung ziehen.
2. Dauerhafte Langeweile (Boreout)
Du fühlst dich im Job unterfordert, erledigst deine Aufgaben in Windeseile und sitzt im Anschluss nur Stunden ab? Langeweile im Job führt oft zu Frustration, dem Gefühl der Unterforderung und innerer Leere. Suche lieber einen Job, der dir erlaubt, dein Potenzial zu entfalten.
3. Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten
Wenn du einen beruflichen Aufstieg anstrebst, in deinem Unternehmen aber nur Karrierestillstand erlebst und vergeblich nach Perspektiven suchst, ist das ein klares Signal, dass dein Job nicht zu deinen langfristigen Zielen passt.
4. Veränderte Lebensumstände
Ein Job muss zu deinem Leben passen – nicht umgekehrt! Ist er nicht mehr mit deinen aktuellen Prioritäten oder deinem Lebensstil vereinbar, wirst du auf Dauer unglücklich sein.
5. Ständige Ausreden
Kein Job ist perfekt. Wenn du aber ständig das unfaire Verhalten deines Chefs entschuldigst oder bemerkst, dass die “stressige Phase” plötzlich bereits ein Jahr andauert, sollte dich das nachdenklich stimmen.
6. Unzureichende Führung
Ein toxisches Arbeitsumfeld durch unfaire Vorgesetzte, mangelnde Unterstützung oder unrealistische Erwartungen kann äußerst belastend sein. Du musst nicht in einem Job ausharren, der dich emotional auslaugt und in dem deine Arbeit nicht angemessen wertgeschätzt wird!
7. Dein Bauchgefühl sagt „Nein“
Manchmal ist uns unser Unterbewusstsein bereits einen Schritt voraus. Vertraue auf dein Bauchgefühl, wenn du anfängst, deinen aktuellen Job zu hinterfragen.
8. Dein Privatleben leidet
Ein Job sollte dich nicht so erschöpfen, dass für dein persönliches Leben keine Energie mehr bleibt. Vernachlässigst du Hobbies und Rituale, die dir guttun, weil du keine Kraft oder keine Zeit mehr hast? Dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass du etwas ändern musst.
9. Du bist oft krank
Unzufriedenheit oder zu starke Belastung schlagen aufs Immunsystem und kann krank machen. Wenn du bei dir selbst beobachtest, dass du häufig im Krankenstand bist, kann das ein Indiz dafür sein, dass dir dein aktueller Job nicht guttut.
10. Fehlende Wertschätzung
Wenn deine Arbeit nicht anerkannt wird, leidet dein Selbstwertgefühl. Jede*r möchte das Gefühl haben, dass die eigene Arbeit einen Unterschied macht. Du verdienst einen Job, in dem deine Leistung gesehen und wertgeschätzt wird. Ist das bei dir gerade nicht der Fall, ist es Zeit für einen Wechsel.
Fazit: Höre auf dich selbst #
Ein Jobwechsel ist keine leichte Entscheidung, aber manchmal die beste Wahl für deine Karriere, deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Achte auf die genannten Warnsignale und frage dich, ob dein aktueller Job wirklich noch zu dir passt.
Denk daran: Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen und dein Berufsleben nach deinen Bedürfnissen zu gestalten.