Richtig abschalten im Urlaub: So machst du das Beste aus den freien Tagen
Urlaub ist die perfekte Zeit, um sich zu entspannen und neue Energie zu tanken. Damit du das Beste aus deinen freien Tagen herausholen kannst, ist es wichtig, gut zu planen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Du bist urlaubsreif? Dann gehörst du zu jenen 49 Prozent, die laut einer karriere.at-Umfrage dringend eine Auszeit vom Job brauchen. Mindestens fünf Wochen bezahlter Urlaub stehen laut Urlaubsrecht jeder Arbeitnehmer*in zu – und diese sollte man so gut wie möglich nützen! In diesem Artikel findest du hilfreiche Tipps für jede Phase deines Urlaubs:
- Vor dem Urlaub: die richtige Planung
- Die letzten Arbeitstage vor dem Urlaub
- Im Urlaub richtig abschalten
- Nach dem Urlaub zurückkommen
Urlaub planen: Wann, wo und wie?
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Planung ist der Schlüssel zu einem entspannten Urlaub. Hier sind einige Tipps, wie du deinen Urlaub optimal vorbereiten kannst:
Zeitpunkt #
Der richtige Zeitpunkt für den idealen Urlaub hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Urlaubsziel: Je nachdem, wo die Reise hin gehen soll, muss man Klimazonen und Saisonalitäten, wie beispielsweise Regenzeit, beachten.
- Workload: Das Urlaubsfeeling verfliegt sehr schnell, wenn du nach deiner Rückkehr in Arbeit versinkst. Bespreche deine Urlaubspläne rechtzeitig mit deiner Führungskraft und koordiniere deine Abwesenheit mit deinen Teamkolleg*innen.
- Timing mit Feiertagen: Urlaubstage sind kostbar! Wenn du Fenstertage klug nützt, kannst du dich über mehr freie Zeit freuen. Der folgende Kalender wird Jahr für Jahr aktualisiert und zeigt dir, wann die besten Tage für deine Urlaubsplanung sind:
Ziel und Aktivitäten festlegen #
Hast du dir schon mal die Frage gestellt: Welcher Urlaubstyp bin ich? Oft genug tun Personen im Urlaub genau die Dinge, die ihnen gar nicht gefallen. Jemand sehnt sich nach Bergluft und grenzenlosem Weitblick vom Gipfel – im Urlaub findet man sich dann mit Kind und Kegel auf Cluburlaub in der Türkei. Das passiert oftmals, wenn man sich vorher nicht ehrlich überlegt, was man eigentlich möchte, oder die Urlaubsplanung anderen Personen überlässt.
Tipp für Urlaubsaktivitäten
Probiere mal das Gegenteil von dem aus, was du im Job tust: Wenn du viel sitzt, beweg dich im Urlaub - hast du viel mit Menschen zu tun, kann Ruhe und Rückzug genau das sein, was dir gut tut!
Hast du schon mal versucht, im Urlaub das Gegenteil von dem zu machen, was im Job getan wird. Wer viel sitzt, möchte sich in seiner Urlaubszeit vielleicht viel bewegen und Sport treiben. Hat man beruflich sehr viel mit Menschen zu tun, sehnt man sich wahrscheinlich nach Ruhe und Rückzug. Wichtig ist, dass man den Urlaub wirklich als Auszeit vom Beruf nützt und entsprechend nicht das macht, was man im Arbeitsalltag tun muss. Wer im Job viel liest, sollte also eher in die Natur gehen und den Blick in die Ferne schweifen lassen. Hat man einen eher körperlich aktiven Beruf, ist es sinnvoll, im Urlaub dem Körper Ruhe zu gönnen und stattdessen die grauen Zellen etwas zu fordern.
Die letzten Arbeitstage vor dem Urlaub #
Der Klassiker: Die letzten Arbeitstage vor dem Urlaub sind gefüllt mit Meetings, Überstunden und Dingen, die man noch erledigen muss. Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, dass alles fertig wird. Dann kann es leicht passieren, dass man pünktlich zu Urlaubsbeginn krank wird oder man fühlt sich völlig leer. Die sogenannte Entlastungsdepression ist ein Zeichen dafür, dass man vor der Erholungsphase zu viel gegeben hat. Stressige Tage vor dem Urlaub lassen sich nicht immer vermeiden, man kann aber versuchen, die Arbeitsbelastung etwas einzudämmen:
Hilfe & Vertretung #
Es hört sich banal an, aber es hilft eine Liste zu erstellen mit allen Aufgaben, die vor dem Urlaub erledigt werden müssen. Damit der Workload vor dem Urlaub nicht ausartet, gilt: Anderen helfen und selbst auch aktiv um Hilfe bitten, wenn kurz vor der geplanten Auszeit eigentlich alles zu viel wird.
Je nach Position und Situation sollte unbedingt die eigene Vertretung geregelt werden – und damit ist nicht der Abwesenheitsassistent in Outlook gemeint. Wichtige Aufgaben sollten auch frühzeitig an die Vertretung übergeben werden, damit man gut in den Urlaub hineingleiten kann.
Rückkehr ins Büro planen #
Tipp für den ersten Arbeitstag nach dem Urlaub
Blockiere deinen ersten Arbeits(vormit)tag im Kalender, damit dir niemand Termine eintragen kann. Du wirst die Zeit brauchen, um Mails zu lesen.
Damit du einen guten Start nach dem Urlaub hast, kannst du dir die Rückkehr ins Büro erleichtern. Dazu gehört auch die Vereinbarung, dass Urlaubsrückkehrende an ihrem ersten Tag im Büro nicht gleich mit Terminen und Tasks eingedeckt werden.
Aufräumen #
Der letzte Tag eignet sich hervorragend, um den Schreibtisch und das E-Mail-Postfach aufzuräumen. Was kann weg? Was muss nach dem Urlaub gleich wieder bearbeitet werden? Sortiere deine Unterlagen, Notizen oder Mails so, dass für deine Abwesenheit und deine Rückkehr alles vorbereitet ist.
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Zustimmung gebenIm Urlaub: Richtig abschalten lernen! #
Damit im Urlaub nicht gleich wieder Stress angesagt ist, empfiehlt Psychologin Christa Schirl: „Nicht sofort am ersten Urlaubstag ins Flugzeug steigen, sondern einen ruhigen Tag zu Hause einplanen: zum Abschalten, Urlaub begrüßen und Koffer packen.“
Abschalten – vor allem Mails und Diensthandy #
Ständige Erreichbarkeit, die Flut an Nachrichten und Informationen – all das strengt an. Gerade im Urlaub, der freien Zeit zur Erholung, sollte das aber nicht der Fall sein. Daher: Mails aus der Arbeit sollten nur dann gelesen werden, wenn es wirklich nicht anders geht. Und meistens geht es anders, auch wenn das für einige schwer zu glauben ist.
Geh offline!
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Längere Zeit offline zu sein, ist gar nicht so einfach. Denn auch im Ausland lockt überall das WLAN. Nur mal schnell auf Instagram posten und vielleicht – sicher ist sicher – kurz die Mails checken. Dabei tut es gut, eine Zeit lang einfach offline zu bleiben. Heavy User müssen sich ja nicht sofort an einen einwöchigen Digital Detox wagen. Ein oder zwei Stunden Offline-Zeit sind auch für Anfänger schaffbar.
Wer besonders anfällig dafür ist, im Urlaub "always on" zu sein, sollte sich „Internet-freie Zonen“ suchen. Denn es gibt sie noch, Plätze auf dieser Welt, in denen es einfach kein Internet gibt.
Benachrichtigungen aus #
Im Urlaub richtig abschalten – das inkludiert auch alle Nachrichten-Apps am Smartphone, die man beruflich nützt. „Urlaub im Standby-Modus“ machen den Erholungseffekt nämlich schnell zunichte. Mit den Kollegen am besten eine Vereinbarung treffen: Angerufen wird der Urlaubende nur in wirklichen Notfällen. Ein Kollege, der zu faul ist, um eine Datei zu suchen, zählt nicht dazu.
Müßiggang #
Nichts tun. Das klingt so einfach, aber viele haben die hohe Kunst des Müßiggangs bereits verlernt. Wie lange schaffst du es, einmal wirklich nichts zu tun? Eine Portion gepflegter Langeweile bewahrt dich vor dem „Freizeit-Burn-out“. Die Seele baumeln zu lassen ist auch deshalb wichtig, weil sich in diesen Momenten neue Dinge auftun können. In Zeiten des Nichtstuns wandert der Geist und manchmal offenbart sich so, wohin man im Leben eigentlich möchte.
Neues erleben #
Neue Menschen, neue Orte, neue Kulturen – kurz, den eigenen Horizont erweitern. Genau das ist ein wunderbares Rezept für Menschen, die Probleme dabei haben, richtig abzuschalten. Außerdem kommt einem ein ereignisreich verbrachter Urlaub viel länger vor – was wiederum gut für den Erholungsfaktor ist. Warum das so ist? Weil Zeit, die monoton verbracht wird, kürzer empfunden wird als jene Zeit, die wir mit neuen Dingen verbringen. Spannend, nicht wahr?
Nach dem Urlaub: langsam wieder hochfahren! #
Kein Stress bei der Rückkehr #
Egal ob weite Reise samt Jetlag oder Ferien im Nachbarort: Ein Urlaub sollte entspannt beendet werden. Denn sonst ist der Erholungseffekt rasch weg und die positiven Erinnerungen verblassen.
Tipp: Plane einen Extra-Tag zum langsamen Ankommen ein.
Wäsche und Haushalt können warten, nicht immer muss alles perfekt sein. Stattdessen lieber noch einmal auf den Urlaub anstoßen und vielleicht sogar schon vom nächsten träumen.
„Rom wurde nicht an einem Tag gebaut“. Daran sollte man zurück am
Arbeitsplatz denken. Denn ob aus Pflichtbewusstsein, Schuldgefühlen den
Kollegen gegenüber oder einfach Übereifer – wer sich nach dem Urlaub
übernimmt, ist schnell wieder urlaubsreif. Daher: langsam angehen und sich Zeit für einen ersten Überblick nehmen, wichtige Meetings wenn möglich nicht am ersten Tag ansetzen. Dann bleibt neben der Bräune hoffentlich auch noch etwas von der neuen Energie erhalten.
Übrigens: Wenn du nach dem Urlaub sämtliche Passwörter und Arbeitsabläufe vergessen hast, ist das gut – denn es zeigt, das du wirklich abschalten konntest.
Urlaubsdepression? Vielleicht steckt mehr dahinter #
Schon beim Gedanken, wieder in die Arbeit gehen zu müssen, wird dir ganz übel und die ersten Tage im Büro steckst du in einer richtigen Post-Urlaubs-Depression? Das kann ein Anzeichen dafür sein, dass dein Job nicht mehr zu dir passt. Wenn du diese Emotionen bei dir wahrnimmst, überlege, ob dich vielleicht beruflich verändern solltest. Das macht auch im Sommer Sinn!
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub: Plane gleich den nächsten! #
„Urlaub ist etwas Tolles … Warum machen wir das nicht öfter?“ – Der Satz kommt dir vielleicht bekannt vor. Und tatsächlich solltest du das Momentum direkt nach der Rückkehr nützen, um gleich die nächsten Auszeiten zu planen. Dass du nach dem dreiwöchigen Sommerurlaub schon allein deinen Kolleg*innen zuliebe nicht gleich wieder länger weg kannst, ist klar. Aber ein paar freie Tage in den kommenden Wochen sollten drin sein, um deine Erholung möglichst lange zu bewahren. Vielleicht entdeckst du ja im Zwickeltagskalender ein paar gute Gelegenheiten.
Oasen schaffen #
Du kannst in nächster Zeit keinen Urlaub genießen, weil du im Büro
die Stellung hältst, während die anderen urlauben? Dann schaff dir
kleine Inseln der Auszeit im Alltag und versüße dir wenigstens den
Feierabend. Hier gibt es einige Ideen für Feierabendrituale.
"Der wichtigste Urlaub beginnt im Alltag", rät die Psychologin Christa Schirl. Mit kleinen Urlaubsphasen kann man die Hektik des Alltags auch abseits des großen Sommerurlaubs durchbrechen.
Sarah Chlebowski
Content Managerin
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