Ausbeutung am Arbeitsplatz
Du weißt vor lauter Arbeit nicht mehr, wo dir der Kopf steht? Dann ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und die Situation genauer unter die Lupe zu nehmen. Nicht selten kommt es vor, dass Kollegen oder sogar der Chef selbst der Grund sind, warum die To-do-Liste länger und nicht kürzer wird. Denn wenn diese erst einmal Wind von deinem Fleiß und deinem Pflichtbewusstsein bekommen, kann das für dich schnell zum Verhängnis werden! Wir geben dir Beispiele dafür, wie Ausbeutung aussehen kann und was du dagegen unternehmen kannst.
Die Symptome #
Die Dosis macht das Gift – das ist weitläufig bekannt. Auch Überstunden sind von diesem Spruch nicht ausgenommen! Hier und da eine zusätzliche Arbeitsstunde anzuhängen ist keine große Sache. Doch wenn Spätschichten oder Wochenendeinsätze zur Gewohnheit und sogar vorausgesetzt werden, sollte das skeptisch stimmen. Vor allem, wenn du der einzige bist, der von solchen Arbeitszeiten betroffen ist.
Ein weiteres Warnsignal: Deine Kollegen erkundigen sich nicht mehr bei dir, ob es in Ordnung ist, wenn sie dir zusätzliche Aufgaben übergeben, sondern setzen dein Einverständnis als selbstverständlich heraus. Problematisch wird es, wenn sich dieses Verhalten über einen längeren Zeitraum erstreckt und die auf dich abgeschobenen Angelegenheiten nicht einmal deinem Aufgabengebiet entsprechen!
Im gleichen Zug verwandelt sich „Danke“ offensichtlich in ein Fremdwort. Logischerweise erwartet niemand, wegen jeder Kleinigkeit in den Himmel gelobt zu werden. Dennoch ist Wertschätzung ein wichtiger Bestandteil des Arbeitslebens. Bleibt diese aus, nimmt Frustration schnell überhand, was auch zu mangelnder Motivation führen kann.
Ein Problem, das wir oben bereits angesprochen haben: Du wirst mit Aufgaben überschüttet, die überhaupt nicht zu deiner Stellenbeschreibung passen! Das kann zur Konsequenz haben, dass deine eigenen Projekte darunter leiden müssen. Das wiederrum kann für Zank mit dem Boss sorgen oder Überstunden notwendig machen. Natürlich hilft man seinen Kollegen gerne aus, doch dabei sollten die eigenen Kapazitäten nicht überstrapaziert werden!
Besonders kräftezehrend wird es, wenn man Arbeit für zwei oder sogar noch mehr erledigen muss. Wenn ein Kollege kündigt, kann das kurzfristig Mehrarbeit für andere bedeuten. Frönt die Belegschaft aber prinzipiell gern der Bequemlichkeit, kann es für dich als das Zugpferd der Abteilung schier unmöglich werden, die anfallende Last zu stemmen.
All das wäre möglicherweise bis zu einem gewissen Grad sogar tragbar, gäbe es irgendeine Art der Kompensation dafür. Wer Blut und Schweiß in die Arbeit investiert, sollte schließlich belohnt werden – eine Beförderung oder Gehaltserhöhung können hier angemessene Anreize darstellen. Allerdings legt auch nicht jeder Mitarbeiter Wert auf eine finanzielle Entschädigung für den Mehraufwand, manche lehnen auch eine Beförderung ab. Wenn möglich, kann man versuchen individuelle Benefits auszuhandeln. Besonders bitter ist, wenn nichts davon zustande, geschweige denn zur Sprache kommt.
Die Behandlung #
- Denke für dich selbst und stehe für deine Überzeugungen ein! Viele Menschen scheuen davor zurück, Konfliktsituationen zu provozieren und fügen sich lieber wortlos in die ihnen zugeschriebene Rolle. Wer eine gesunde Work-Life-Balance will, muss der Ausbeutung von Seiten der Kollegen oder des Chefs allerdings gegenwirken!
- Setze Grenzen und behalte sie bei! Wenn du weißt, dass du mit deinen eigenen Projekten völlig ausgelastet bist, musst du das Selbstbewusstsein haben, die Bittstellungen von Kollegen abzulehnen. Willst du jemandem einen Gefallen tun, solltest du dir das also gut überlegen! Denk dir auch keine fantastischen Ausreden aus, sondern steh dazu, keine Zeit zu haben!
- Lege dir eine Strategie zurecht, um mit Konflikten umzugehen! Es ist wichtig, die eigene Meinung zu vertreten, auch wenn andere nicht mit dir übereinstimmen. In solchen Konfliktsituationen ruhig und überlegt zu bleiben, kann man glücklicherweise durch Übung lernen. Gehe problematischen Situationen nicht aus dem Weg und wähle die Worte, die du von dir gibst, weise und bedacht!
Bianca Schedlberger
Content Managerin
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