Berufseinstieg: Diese 7 gängigen Fehler können fatal sein!
Endlich ist er da, der Zeitpunkt, auf den viele Studenten semesterlang hinfiebern: der Tag des Abschlusses! Schluss mitnächtelangen Paukeinheiten, hinfort mit der zwei Liter fassenden Thermoskanne voller Kaffee – nur die Skripten werden bis zum nächsten Kälteeinbruch aufbewahrt, um das Feuer im Kamin nochmal schön anzuheizen. ;) Das Lebenskapitel Universität ist also abgeschlossen, doch das ist kein Grund, die Füße hochzulegen. Dann nimmt das Leben erst richtig Fahrt auf, nämlich in Form deines ersten Jobs. Und da kann allerhand schiefgehen! Zu welchen gängigen Fehlern Berufseinsteiger neigen, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Unser Leben wird durch viele einschneidende Erlebnisse und Meilensteine geformt. Der erste Job nach jahrelanger, theoretischer Ausbildung gehört mit Sicherheit ebenfalls auf diese Liste gesetzt. Immerhin ist nun endlich die Zeit gekommen, selbst anzupacken und eigene Ideen, Vorstellungen und Pläne in die Tat umzusetzen. Oft gestaltet sich die Realität allerdings völlig anders als unsere Wunschvorstellungen und wir werden schnell unserer Illusionen beraubt. Oder anders formuliert: Wir fallen ordentlich auf die Nase. Vor folgenden Fehlern, die Berufseinsteiger*innen schnell mal unterlaufen, solltest du dich unbedingt hüten:
1. Lügen haben kurze Beine #
Der erste Fehltritt kann dir bereits in der Anfangsphase passieren. Nämlich dann, wenn du beschließt, deinen Lebenslauf ein bisschen „aufzuwerten“. Heiße Luft und nichts dahinter? Die goldene Regel bei der Bewerbung lautet: Immer bei der Wahrheit bleiben! Wenn deine Italienischkenntnisse eher „basic“ als „advanced“ sind, solltest du auch dazu stehen. Deine Lügen werden spätestens im Bewerbungsgespräch entlarvt, wenn dein Gegenüber plötzlich die Sprache wechselt. Oder aber du findest dich nach dem vierten Arbeitsmonat in der peinlichen Situation wieder, mit deinen vermeintlich ausgezeichneten Sprachkenntnissen ein Gespräch mit einem wichtigen, ausländischen Kunden führen zu müssen.
2. Überhebliches Verhalten nervt #
Aha, du hast also den Abschluss einer Elite-Universität in der Tasche, warst Jahrgangsbeste*r und sprichst vier Sprachen? Wenn du glaubst, dass du deswegen unfehlbar bist, müssen wir dich leider enttäuschen. Denn fachliche Kompetenzen sind nicht sonderlich viel wert, bis sie praktisch erprobt und mit sozialen Kompetenzen kombiniert worden sind! Wer jung und gut ausgebildet ist, zieht oft mit einer übertriebenen Portion Selbstbewusstsein in die Welt hinaus und ist der Ansicht, ein knappes Gut und deswegen auch heiß begehrt zu sein. Eine solche Einstellung macht weder beim Bewerbungsgespräch, noch später in der Zusammenarbeit mit Kolleg*innen ein gutes Bild. Mit einer arroganten Besserwisser*in hat in der Regel niemand gern zu tun!
3. Kenne deinen Wert #
Das Pendant zur Hochstapler*in: die Tiefstapler*in. Auch wenn du als Berufseinsteiger*in noch keine großartigen Fähigkeiten und Kenntnisse vorweisen kannst, solltest du dennoch darauf achten, dich nicht unter deinem Wert zu verkaufen und das erstbeste Jobangebot anzunehmen, das dir unterkommt. Es ist verständlich, dass du so rasch wie möglich einen regelmäßigen Gehaltsfluss auf dein Konto verzeichnen willst. Dennoch solltest du bei der Jobsuche lieber etwas geduldiger sein und dich für einen Arbeitgeber entscheiden, der dich anspricht und bei dem du dir vorstellen kannst, auch über einen längeren Zeitraum zu bleiben. Um genau zu wissen, was du wirklich wert bist, solltest du einen Blick auf unseren Gehaltsrechner werfen!
4. Euphorie ist spitze, aber übertreib es nicht #
Du kannst es kaum fassen, endlich nicht mehr die Schulbank drücken zu müssen und würdest am liebsten die gesamte Welt auf den Kopf stellen? Euphorie und Tatendrang sind wichtig vor allem, wenn es darum geht, in der Berufswelt Fuß zu fassen. Doch auch hier gilt: die Dosis macht das Gift! Neulinge haben den Vorteil, einen unverbauten Blick auf Unternehmensprozesse zu haben, während langjährige Mitarbeiter*innen oft betriebsblind sind. Das sollte Berufseinsteiger allerdings nicht dazu verführen, sofort mit ihren Ideen nach vorne zu preschen. Es ist sinnvoller, erst einmal im Betrieb anzukommen, zuzuhören und ein Gespür für die Unternehmenskultur zu entwickeln, bevor man sich anmaßt, den ganzen Laden umzukrempeln.
5. Kein Ziel? Keine Orientierung #
Den ersten Job hast du nun endlich in der Tasche, doch wo siehst du dich in fünf Jahren? Berufseinsteiger scheinen oft der Meinung zu sein, dass sich der Rest ihrer Karriere nach der initialen Fixanstellung schon von alleine regeln wird. Doch wem es nicht gelingt, bereits in seinen goldenen 20ern Zukunftspläne zu schmieden oder konkrete Karriereziele zu formulieren, wird sich planlos vagabundierend in der Karrierewelt wiederfinden. Solltest du noch keinen blassen Schimmer davon haben, wo du dich in fünf Jahren karrieretechnisch siehst, kannst du den Zeitraum einfach verkürzen und dich fragen, was du bis Jahresende erreicht haben möchtest.
6. Unzufriedenheit nicht unter den Teppich kehren #
Der Kollege gegenüber ist ein Kotzbrocken, der jeden deiner Vorschläge durch den Kakao zieht und dir das Gefühl gibt, nicht mehr als ein kleiner Hanswurst zu sein? Anstatt dich wutentbrannt an das Kündigungsschreiben zu setzen und das Handtuch zu werfen, solltest du dich lieber anderen Kolleg*innen oder deiner Führungskraft anvertrauen. Berufseinsteiger*innen neigen aufgrund ihres jungen Alters allzu schnell zu dem Gedanken, dass sie es an einem anderen Arbeitsplatz vielleicht doch besser hätten. Schwierigkeiten können allerdings in jedem Unternehmen auftreten. Deswegen: Probleme lieber ansprechen und versuchen, im Rahmen eines Gesprächs zu klären.
7. Steh für deine Fehler gerade #
Fehler passieren, auch den Besten. Insbesondere in der Anfangsphase kann dir als Berufseinsteiger*in schon mal das eine oder andere „Hoppala“ unterlaufen. Die angemessene Reaktion: Sofort die nächste Kolleg*in darauf ansprechen und erklären, wie das Missgeschick zustande gekommen ist. Dadurch lässt sich der Fehler meist rasch wieder bereinigen und niemand wird dir deswegen den Kopf abreißen. Wer aber den Mund hält, sich duckt und so tut, als hätte er mit dem ganzen Schlamassel gar nichts am Hut, läuft Gefahr, die Situation noch zu verschlimmern. Je länger der Fehler unentdeckt bleibt, desto gravierender können nämlich die Konsequenzen sein. Und das i-Tüpfelchen: Dieses Verhalten verschafft dir den Ruf, verantwortungslos zu sein.
Bianca Schedlberger
Content Managerin
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