Der perfekte Onboarding-Prozess: Das musst du beachten
Sie ist gefühlt in weite Ferne gerückt … Die Zeit, in der Arbeitgeber*innen einen Bewerber*innenmangel nicht kannten und aus einer Vielzahl an interessierten Personen die für sie beste heraussiebten. Heute sind top ausgebildete Arbeitskräfte begehrt und rar gleichzeitig. Ein guter Onboarding-Prozess hilft, diese nach der Einstellung auch langfristig zu halten.
Das Buhlen um passende Fachkräfte beschränkt sich zudem nicht länger nur auf Spezialgebiete wie den IT-Bereich. Auch in anderen Branchen tun sich Unternehmen mittlerweile schwer damit, Arbeitnehmer*innen zu finden und zu halten. Letztere sind wählerisch geworden – und das mit Recht! Der Wandel vom Arbeitgeber*innen- zum Arbeitnehmer*innenmarkt spielt ihnen in die Hände.
Österreicher*innen zunehmend wechselfreudiger #
Laut AMS musste in diesem Jahr jeder zweite Arbeitsplatz neu besetzt werden. Das umfasst zwar auch saisonal schwankende Stellen und Dienstverhältnisse, die in der Probezeit aufgelöst wurden – beachtlich ist dieser Anteil aber trotzdem. Als besonders wechselfreudig gelten junge Menschen, Migrant*innen und Männer. Systematisches Onboarding wurde von Arbeitgeber*innen als wesentlicher Hebel identifiziert, um (Früh-)Fluktuationen zu verhindern oder zumindest zu verringern (Haufe Studie, 2020).
Was ist Onboarding? #
Onboarding – kurz für „taking on board” – stammt nicht aus der Nautik, sondern dem Personalmanagement. Damit werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die der Einstellung, Aufnahme und Integration neuer Mitarbeiter*innen dienen.
Im Idealfall baut der Onboarding-Prozess im Unternehmen auf drei Säulen auf: dem Preboarding, der Orientierung und der Integration. In diesen drei Phasen werden unterschiedliche Maßnahmen schlagend, die neue Mitarbeiter*innen mit dem Unternehmen, dem Team und ihren Aufgaben vertraut zu machen. Das Ziel dahinter: Eine schnelle und vor allem langfristige Bindung an das Unternehmen.
Vorteile von Onboarding sind vielfältig #
Von einem Onboarding-Prozess profitieren übrigens nicht nur neue Mitarbeitende, sondern auch das Unternehmen selbst. Denn die Wechselfreudigkeit von Arbeitnehmer*innen hat ihren Preis … Laut einer Deloitte Studie kostet es Unternehmen durchschnittlich € 15.000,– pro Stelle, wenn ein*e Mitarbeiter*in sich für die Kündigung entscheidet. Im Vergleich dazu ist ein Onboarding-Prozess verhältnismäßig kostengünstig.
„Kündigt ein*e Mitarbeiter*in, kostet es dem Unternehmen durchschnittlich € 15.000,– pro Stelle.“
Zudem wird die Frühfluktuation gesenkt und der Cultural Fit noch einmal eindringlich überprüft. Und die Führungskraft sowie die HR-Abteilung lernen den Neuling und seine Kompetenzen durch den intensiven Austausch während dieser Zeit noch besser kennen.
Weitere wertvolle Vorteile, die sich durch einen guten Onboarding-Prozess ergeben:
- Er schlägt sich positiv in die Arbeitgeber*innenmarke nieder.
- Mitarbeitende werden langfristig ans Unternehmen gebunden.
- Neue Mitarbeitende sind schneller produktiv und finden leichter in ihre Rolle.
- Neuen Mitarbeitenden werden Ängste und Unsicherheiten genommen.
Fehltritte unbedingt vermeiden #
Wie in allen anderen Bereichen des Arbeitslebens ist man auch beim Onboarding nicht vor Stolpersteinen gefeit. Da der Integrations- und Einarbeitungsprozess neuer Mitarbeitender aber die Basis für die zukünftige Zusammenarbeit bildet, sollten Führungskräfte und HR-Verantwortliche sich bemühen, diese zu umgehen.
Typische Fehler, die sich während des Onboarding-Prozesses gerne einschleichen, sind:
- Funkstille nach Vertragsunterschrift
- fehlendes Equipment
- unklare Verantwortlichkeiten
- fehlendes Feedback
Wichtige Kennzahlen für Erfolgsmessung #
Unternehmen, die in einen Onboarding-Prozess investieren, wollen natürlich auch wissen, welche Effekte nach der Implementierung tragend werden. Mithilfe von KPIs – kurz für Key Performance Indicators – können die Erfolge gemessen werden. Beispiele für mögliche relevante Kennzahlen sind …
- Anzahl der erfolgreichen Einstellungen
- Übernahmequote nach Probezeit
- Frühfluktuation
- Dauer bis zur vollen Leistungsfähigkeit
- Anzahl der Schulungsmaßnahmen während Probezeit
- Anzahl der Feedback-Gespräche
Kostenloses E-Book: Onboarding Guide
#
Und wer nicht genug vom Thema Onboarding bekommen kann, findet in unserem kostenlosen E-Book detaillierte Infos zu den bereits genannten Themen sowie viele weitere interessante Insights. So beschreiben wir unter anderem auch, wie der Onboarding-Prozess bei karriere.at abläuft und stellen eine Onboarding-Checkliste bereit.
Bianca Schedlberger
Content Managerin
Mehr erfahren