Diverse Bildsprache in Stelleninseraten
Stelleninserate sind in der Regel der erste Berührungspunkt zwischen einem Unternehmen und Jobsuchenden. Neben der textlichen Gestaltung spielt auch die visuelle Komponente, die Bildsprache, eine Rolle, wenn es darum geht, Talente anzusprechen. In diesem Artikel liegt der Schwerpunkt auf diverser Bildsprache, um eine große Bandbreite an Kandidat*innen anzusprechen.
Warum ist Diversität wichtig? #
Inklusion und Diversität sind nicht nur ethische und soziale Werte, sondern bieten auch handfeste Vorteile für Unternehmen. Diverse Teams sind nachweislich innovativer und erfolgreicher, da sie verschiedene Perspektiven und Erfahrungen einbringen. Durch die Förderung von Inklusion am Arbeitsplatz wird zudem ein Umfeld geschaffen, in dem sich alle Mitarbeitenden wertgeschätzt und akzeptiert fühlen, was zu höherer Zufriedenheit und Produktivität führt. Das Resultat: Eine stärkere Mitarbeiter*innenbindung.
„Unternehmen mit einer größeren Vielfalt in ihren Verwaltungsräten erbringen eine um 27 Prozent bessere finanzielle Leistung als jene mit weniger Vielfalt.“
Dass Diversität auch am österreichischen Arbeitsmarkt langsam an Bedeutung gewinnt, zeigen Analysen von Stelleninseraten auf karriere.at im Rahmen des Arbeitsmarktreports 2024. Der Trend ist zwar noch nicht besonders stark ausgeprägt, aber er ist da! Begriffe wie „Vielfalt“ und „Geschlecht” kamen zum Beispiel in je 9 Prozent der Stelleninserate auf karriere.at vor. Im folgenden Artikel kannst du die anderen Ergebnisse nachlesen und erfährst, in welchen Branchen Diversity-Schlagwörter am häufigsten vorkommen:
Bildsprache in Stelleninseraten
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Bilder in Stelleninseraten dienen nicht nur der Aufwertung, sondern
tragen maßgeblich zur Wahrnehmung des Unternehmens bei. Sie vermitteln
Informationen zu Werten und Unternehmenskultur und beeinflussen den
ersten Eindruck vom Arbeitgeber wesentlich. Besser als ein Text können
Bilder auf einen Blick (unbewusst) Emotionen übermitteln.
7 Tipps für die Bildauswahl #
Die Bilder, die in Stelleninseraten zu sehen sind, sollten gut gewählt sein, wenn sie den gewünschten Effekt - die Förderung von Inklusion und Diversität - haben sollen. Ich habe hier acht Tipps für dich, die bei der Bildauswahl helfen:
Repräsentative Vielfalt #
Wähle Bilder, die Menschen unterschiedlicher Ethnien, Geschlechter, Altersgruppen und Fähigkeiten zeigen. Das signalisiert, dass das Unternehmen Vielfalt schätzt und alle willkommen sind. Wenn es in deinem Unternehmen aktuell noch wenig Diversität zu zeigen gibt, es aber Bestrebungen in diese Richtung gibt, spricht auch nichts dagegen, auch Stockfotos zu benutzen.
Realität abbilden #
Fotografiere Menschen, die wirklich im Unternehmen arbeiten, in den tatsächlichen Büroräumlichkeiten. Dadurch bekommen Bewerbende einen besseren Einblick in den Arbeitsalltag und haben eine Vorstellung davon, was und wen sie erwarten können. Einen solchen Einblick in die Kultur erwarten übrigens 83 Prozent der Jobsuchenden, ehe sie sich bewerben.
Geschlechtergerechte Darstellung #
Achte darauf, dass sowohl Männer als auch Frauen in verschiedenen Rollen und Positionen abgebildet werden. Vermeide Geschlechterstereotype, wie zum Beispiel die Frau als Assistenz des männlichen Geschäftsführers. Nicht-stereotype Darstellungen tragen dazu bei, Menschen jeden Geschlechts zur Bewerbung zu ermutigen.
Bildauswahl hinterfragen #
Wähle Bilder, die natürliche Szenen zeigen. Das könnten Teamfotos sein, die die tatsächliche Vielfalt des Unternehmens darstellen, oder Bilder, die verschiedene ethnische Gruppen, Geschlechter und Altersgruppen im Arbeitsalltag zeigen.
Zwei Reflexionsfragen, die dich bei der Auswahl unterstützen können:
- Verstärke ich durch meine Bildsprache bestehende Stereotype? Beispiele: Wird eine Frau als Assistenzkraft dargestellt und ein Mann als Führungskraft? Ist die Frau eine Pflegekraft und der Mann Arzt?
- Zeigt die Bildsprache den Ist-Zustand oder den Soll-Zustand?
Inklusion von Menschen mit Behinderungen #
Arbeiten
in deinem Unternehmen Menschen mit Behinderung und wird eine
barrierefreie Arbeitsumgebung geboten, solltest du auch hiervon Fotos
integrieren. Ist das nicht der Fall, solltest du davon absehen,
Menschen mit Behinderung abzubilden, um keine falsche Realität zu zeigen.
Eye-Tracking-Erkenntnisse zunutze machen #
Eye Tracking ist eine empirische Methode zur Aufzeichnung der Augenbewegungen einer Person, wenn sie etwas betrachtet. Studien belegen, dass Gesichter in Gemälden oder Fotos zu den größten Aufmerksamkeitsmagneten zählen. Ein weiteres Argument also, um die eigenen Mitarbeitenden abzulichten und damit die Blicke von Jobsuchenden auf sich zu ziehen.
Mobile Darstellung mitdenken #
76 Prozent der in Österreich lebenden Menschen benutzen für die Jobsuche das Handy. Dementsprechend wichtig ist es, dass Stelleninserate für diese Endgeräte optimiert sind und alle Inhalte korrekt ausgespielt werden. karriere.at Inserate stellen dies sicher, indem sie mobil nur den Text einer Stellenanzeige ausspielen. Die Bilder werden in einem separaten Reiter im Arbeitgeberprofil angezeigt und sind somit dennoch für interessierte Bewerber*innen sichtbar.
Kostenlose Checkliste #
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Checkliste: Bildauswahl für Stelleninserate
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Positiv-Beispiele für diverse Bildsprache #
Die vier Bilder in der Galerie zeigen echte Mitarbeitende von karriere.at in ihrem Alltag, zum Beispiel in Meetings, beim Mittagessen oder der Kaffeepause. Diese Fotos bieten einen authentischen Einblick in unsere Unternehmenskultur und machen es Jobsuchenden leichter, ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sie sich einen Job bei uns vorstellen könnten.
Hier sind noch drei Beispiele für gelungene Stockfotos. Diese Bilder räumen mit Stereotypen auf und zeigen diverse Teams in natürlich anmutenden Umgebungen.
Negativ-Beispiele für diverse Bildsprache #
Das sind Beispiele von Stockfotos, die für Stelleninserate nicht geeignet sind.
- Das Bild mit dem Puzzle ist sehr plakativ und unpersönlich, da keine Menschen zu sehen sind. Das macht es Bewerber*innen schwer, Einblicke zu erhalten. Besser wäre es, die Menschen selbst in einem gängigen Setting, zum Beispiel einem Meeting, abzudecken.
- Das Foto im Meeting-Raum bildet zwar Diversität ab, kann aber als unglaubwürdig eingestuft werden, weil es sehr viele verschiedene Dimensionen von Diversität abzubilden versucht. Du musst nicht alle diversen Menschen, die in deinem Unternehmen arbeiten, auf ein Bild packen! Wenn du grundsätzlich kein diverses Team hast, aber gerne den Wunschzustand abbilden möchtest, entscheide dich für ein weniger aufdringliches Bild.
- Das Bild der zwei Mechaniker ist sehr klischeehaft und könnte Frauen davon abschrecken, sich auf eine ausgeschrieben Job bei diesem Unternehmen zu bewerben. Arbeiten noch keine Frauen im Betrieb, wäre ein entsprechendes Stockfoto eine elegante Lösung.
Fazit #
Inklusion und Diversität sind nicht nur ethisch und sozial wertvoll, sondern bieten Unternehmen auch Vorteile wie höhere Innovation und Mitarbeitendenzufriedenheit. Die Bildsprache in Stelleninseraten spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Unternehmenswerten und -kultur.
Wichtige Aspekte sind repräsentative Vielfalt, realistische und geschlechtergerechte Darstellungen, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und die Optimierung für mobile Endgeräte. Authentische und gut gewählte Bilder können das Interesse der Bewerbenden wecken und die besten Talente anziehen und binden.
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Bianca Schedlberger
Content Managerin
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