Einleitungssatz in der Bewerbung: Tipps und Beispiele für den ersten Satz
Kreativ soll er sein, Aufmerksamkeit erregen und nicht völlig langweilig sein: Der perfekte erste Satz fürs Bewerbungsschreiben. Die Liste der Anforderungen an die Einleitung im Anschreiben hat es in sich.
Weil die Muse sich beim Verfassen von Bewerbungen aber nicht immer blicken lässt, helfen wir heute mit ein paar Denkanstößen für erste Sätze aus. Von brav bis etwas gewagter, hier gibt es Tipps und Beispiele für Einleitungen.
Konservativ oder gewagt? #
Die ersten Sätze einer Bewerbung sind oft die Schwierigsten. Als Verfasser*in muss man eine wahre Gratwanderung meistern: konservativ oder gewagt? Flapsig oder kreativ? Selbstbewusst oder traditionell? Immerhin weiß man oft nicht, wie die Empfänger*in des Bewerbungsschreibens tickt: Konservativer Fan traditioneller Floskeln oder HR-Manager*in, der sich über einen frechen Einstieg freut?
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Zustimmung gebenTipps für den ersten Satz im Anschreiben #
Tipp #1: Unternehmenskultur #
Bevor du dich an die Bewerbung machst, recherchiere die Unternehmenskultur.
- Wie beschreibt sich das Unternehmen und wie werden die Mitarbeitenden präsentiert?
- Wirken die Fotos konservativ, bunt oder persönlich?
- Fällt die Website der Firma durch besondere Merkmale auf?
- Wie ist die Unternehmenssprache auf den Social Media Plattformen?
Das sind alles Hinweise, die zeigen, ob das Unternehmen konservativ, traditionell, modern, jung oder kreativ auftretet? Beschreibe dir Sprache anhand von Adjektiven und versuche deine Bewerbung in einem ähnlichen Still zu formulieren.
Tipp #2: Individualität #
Natürlich ist es hilfreich sich Inspiration aus Musterbeispielen zu holen. Beachte jedoch, dass die Empfänger*innen deiner Bewerbung zahlreiche Anschreiben im Laufe des Tages lesen. Wenn die Personalist*in zum wiederholten Male "Hiermit bewerbe ich mich für die ausgeschriebene Stelle..." liest, fällt ihr*ihm sicherlich die Augen zu. Vermeide daher Standardfloskeln bzw. kopiere Sätze nicht eins zu eins.
Tipp #3: Zum Punkt kommen #
Idealerweise passt das gesamte Bewerbungsschreiben auf eine Seite. Neben deinen Schlüsselqualifikationen und Erfahrungen bleibt nicht viel Platz um eine passende Einleitung zu formulieren. Das Ziel ist die Aufmerksamkeit der Leser*in zu gewinnen und diese anhand deiner passenden Fähigkeiten für die Stelle zu überzeugen.
Tipp #4: Stil, Struktur und Länge #
Das gilt nicht nur für den ersten Satz, sondern generell für das Anschreiben:
- Schreibe ihn kurzen Sätzen, diese sind einprägsamer.
- Verwende aktive Verben und vermeide Modalverben (dürfen, können, mögen, müssen, sollen und wollen) und Konjunktive (würde, hätte, könnte,...) Besonders Frauen neigen dazu "zu höflich" zu formulieren. Das kann bei der lesenden Person unsicher wirken bzw. das wirkt bei der lesenden Person unsicher. Merkst du den Unterschied zwischen den zwei Sätzen?
- Lies deine Sätze laut vor! Wie hören sie sich für dich bzw. jemand anderen an? Sind die Sätze einprägsam? Oder stolperst du über deine eigenen Wörter?
Beispiele und Erklärungen für passende Einleitungssätze #
„Sie suchen einen Marketingexperten für Ihr Team in Wien - ich bringe mehrjährige Berufserfahrung und jede Menge Leidenschaft für die Erstellung von Kampagnen und die Betreuung aller Agenden mit.“
Dieser Satz strahlt Selbstbewusstsein aus und kommt schnell auf den Punkt. In den nachfolgenden Sätzen geht es darum diese Aussage auch mit Qualifikationen, konkreten Beispielen und Berufserfahrung zu belegen.
„Ich bin bereits seit 5 Jahren als Vertriebsmitarbeiter im Außendienst tätig und auf der Suche nach neuen, beruflichen Herausforderungen. Sehr gerne würde ich Ihr Unternehmen bei der Weiterentwicklung eines starken Vertriebsnetzes unterstützen.“
Was ist das wichtigste Argument um dich für die Position anzustellen? Was ist dein Alleinstellungsmerkmal? Der erste (und letzte) Satz bleiben im Gedächtnis.
„'Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.' Bevor er sich dem Schreiben widmete, arbeite Franz Kafka in einer Versicherung. Neue Wege möchte auch ich beschreiten...“
Zitate sind ein beliebtes Stilmittel für die Einleitung. Mit einem passenden Zitat kann man eine Geschichte erzählen oder mit was neuem auffallen. In diesem Beispiel passt das Zitat von Kafka vor allem für den Branchenwechsel bzw. Quereinstieg.
Vorsicht! Manche Zitate können schnell "abgeklatscht" wirken.
„Unser Telefonat vom _________ hat mich in meinem Wunsch, für ihr Unternehmen zu arbeiten, bestärkt. Wie besprochen sende ich Ihnen meinen Lebenslauf mit Zeugnissen und Arbeitsproben.“
Hast du deine Bewerbungsempfänger*in schon kennengelernt - beispielsweise auf einem Event? Hattet ihr schon mal Kontakt per E-Mail oder Telefon? Seid ihr auf Social Media miteinander vernetzt? Ein persönlicher Kontakt ist verbindlicher und mit Emotionen besetzt.
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Zustimmung geben„Ihrem Stelleninserat entnehme ich, dass es bei einem neuen Verkaufsleiter für Ihre Außenstelle ohne Herzblut und Teamgeist nicht geht. Das trifft sich gut, denn ich bringe nicht nur jede Menge Leidenschaft für den Verkauf mit, sondern auch neun Jahre Erfahrung in der Leitung eines Sales-Teams.“
Picke dir ein Detail aus der Ausschreibung und gehe darauf in der Einleitung ein. Das zeigt nicht nur dein Auge fürs Detail, sondern auch die individuelle Bewerbung für die ausgeschriebene Stelle.
„Zugegeben, das was Sie Ihren Mitarbeiter*innen an Benefits bieten, ist gar nicht übel. Abgesehen vom kostenlosen Fitnesscenter und den Ferienwohnungen gibt es aber einige Dinge, die mich an ihrem Unternehmen noch mehr begeistern:“
Eine Provokation bleibt im Gedächtnis, besonders wenn sie im Nachsatz entschärft wird. Damit weckst du bei deinem Gegenüber Emotionen und erregst Aufmerksamkeit.
„Medienberichten habe ich entnommen, dass Sie den Aufbau eines Filialnetzes in Frankreich planen. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Paris und meiner Tätigkeit im Einzelhandel bringe ich nicht nur das nötige Fachwissen, sondern auch die passenden Sprachkenntnisse mit.“
Hast du Informationen zum Unternehmen, die nicht im Inserat stehen? Nutze sie um auf eine passende Stärke von dir hinzuweisen. Außerdem zeigt es, dass du über das Unternehmen gut informiert bist.
„Kreativität, Teamgeist und Fachwissen machen mich aus. Anhand von....“
Was sind die absoluten Schlüsselqualifikationen für die ausgeschriebene Stelle? Es gibt keine Zeit zu verlieren, liste sie auf. Vergiss jedoch nicht, diese Fähigkeiten anhand von Beispielen und Erfahrungen zu belegen. Leere Worthülsen können alle auflisten.
„Durch meine langjährige Tätigkeit im Bereich ____________ ist mir Ihr Unternehmen bereits seit langem ein Begriff. Nach Abschluss meines nebenberuflichen Studiums suche ich jetzt nach einer neuen Herausforderung. Sehr gerne möchte ich Ihr Team unterstützen.“
Hast du bereits Berufserfahrungen in derselben Branche? Dann nutze den Startvorteil und weise darauf im ersten Satz hin.
„Ihr Unternehmen und ich, wir haben einiges gemeinsam: Den Anspruch, täglich für Kund*innen das Beste zu geben und die Leidenschaft für Dienstleistungen auf höchstem Niveau. Deshalb möchte ich gerne Ihr Team als ______________ unterstützen.“
Was macht das Unternehmen, für welches du dich bewirbst aus? Steht es für eine bestimmte Mission, die mit deinen Werten übereinstimmt? Benutze diese Parallelen für den Einleitungssatz und kläre dann auf, was du tun kannst um die Unternehmensziele zu erfüllen.
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Zustimmung gebenNur Mut! #
"Die Angst vor der weißen Seite" stellt auch Schriftsteller*innen, Journalist*innen, Politiker*innen und viele andere vor Herausforderungen. Die Schwierigkeit vom Beginn überkommt man nur, wenn man drauf los schreibt und die innere Stimme vorerst ignoriert. Daher fang deine Bewerbung an. Die oben aufgeführten Einleitungssätze können für dich auch als Platzhalter dienen, bis du selbst eine eigene Idee hast, wie du den ersten Satz bestreitest.
Zum Schluss #
Nicht nur der erste, sondern auch der letzte Satz in der Bewerbung ist wichtig. Hier sind einige Formulierungen, die dir auch helfen den perfekten Schluss deiner Bewerbung zu schreiben:
Bildnachweis: fizkes / Shutterstock
Sarah Chlebowski
Content Managerin
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