Mut, um Fehler zu machen
Sich selbst als auch vor anderen Fehler einzugestehen, ist alles andere als leicht. Wie man dazu den Mut aufbringen kann, erfährst du in diesem Blogartikel.
Oftmals streben wir danach, in allen Bereichen unseres Lebens perfekt zu sein, sei es im Beruf, in unseren Beziehungen oder in unseren persönlichen Zielen. Doch die Wahrheit ist, dass Perfektionismus uns nicht nur unflexibel und gestresst macht, sondern auch daran hindert, zu wachsen und neue Möglichkeiten zu entdecken. In diesem Blogartikel erfährst du, wie Mut und Fehler zusammenhängen und wie du den Perfektionismus loslassen kannst, um ein erfüllteres und erfolgreicheres Leben zu führen.
„Wer mutig ist, hat keine Angst vor dem Scheitern“
Die "Perfektionismus-Falle" #
Wenn wir uns ständig bemühen, perfekt zu sein, setzen wir uns unter enormen Druck. Jeder Schritt, den wir machen, muss fehlerfrei sein, und jede Aufgabe muss mit höchster Präzision erledigt werden. Dies führt oft zu Angst, Stress und einem ständigen Gefühl des Versagens. Der Perfektionismus beraubt uns der Freiheit, uns selbst zu entfalten und uns neuen Herausforderungen zu stellen. Es hält uns gefangen in unseren eigenen hohen Erwartungen und verhindert, dass wir aus Fehlern lernen und wachsen.
Auf der anderen Seite benötigen qualitativ hochwertige Ansprüche bis zu einem gewissen Grad Perfektionismus. Frage dich jedoch, was die Folgen sind, falls ein Fehler passiert. Sind die Konsequenzen für andere bedrohlich, oder können Fehler in einem zweiten Schritt bereinigt werden? Mit jedem überwundenen Fehler, allen Erfahrungen des Scheiterns und jeder bewältigten Krise entwickelst du dich weiter.
Über den Mut, Fehler zu machen #
Mut bedeutet, sich selbst zu erlauben, unvollkommen zu sein und sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen, auch wenn wir nicht sicher sind, ob wir erfolgreich sein werden. Mut bedeutet, sich zu erlauben, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Fehler sind Teil eines Lernprozesses, und sie bieten dir wertvolle Gelegenheiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Indem du den Mut hast, Fehler zu machen, öffnest du dich für neue Erfahrungen, Wachstum und Kreativität.
Tipp, um mutiger Fehler zu erlauben #
Peter Hofer, Resilienzforscher, Coach und Psychotherapeut (IGEMO) beschreibt, wie man zu mehr Mut kommen kann - mit möglichen Handlungsansatz, dazugehöriger Herausforderung, das Risiko und das Geschenk der Überwindung:
Mögliche Handlungsanweisung #
Mache einen Realitätscheck: Wirst Du nur dann glücklich und erfolgreich sein, wenn du, die Herausforderungen übererfüllst? Bist du nur dann ein wertvoller Mensch, wenn du den Erwartungen anderer mit höchster Präzision nachkommst und keine Fehler machst? Sei nicht zu streng mit dir selbst, verzeihe dir Fehler, stecke dir Ziele, die für dich erreichbar sind und freue dich auch über kleine Erfolge. Dabei hilft ein „Erfolgs-Journal“: Notiere dir täglich oder wöchentlich die großen und kleinen Erfolge. Du wirst überrascht sein, was du alles in einem Jahr bewältigst.
Die Herausforderung #
- Die Grundüberzeugung aufweichen, dass man nur dann Respekt bekommt, wenn man sich die „Latte“ fast unerreichbar hochlegt.
- Selbst zur Überzeugung gelangen, dass meine 80 Prozent vermutlich für andere immer noch nahe 100 Prozent sind.
- Fehler als etwas Menschliches und durchaus auch Sympathisches annehmen, an denen man wachsen kann.
- Sich auf die wesentlichen und wichtigen Dinge konzentrieren und es aushalten, wenn etwas nicht perfekt ist.
Das Risiko und der Preis #
- Weniger Perfektionismus erhöht die Chance auf Fehler.
- Ich bin nicht mehr jemand, der keine Fehler macht.
- Ich bekomme weniger Anerkennung wegen meiner Unfehlbarkeit.
Das Geschenk #
- Ich gewinne Zeit für die wichtigen Dinge und mich.
- Ich habe mehr Erfolgserlebnisse, weil ich Ziele aufgrund der herabgesetzten „Latte“ häufiger erreiche.
- Ich werde für andere Menschen im Umfeld greifbarer, wirke menschlicher, sympathischer und weniger abgehoben.
- Ich kann komplexere Herausforderungen leichter bewältigen.
Schlussgedanken #
Um den Perfektionismus loszulassen, müssen wir uns bewusst machen, dass Perfektion eine Illusion ist. Niemand ist perfekt, und das ist auch in Ordnung so. Es ist wichtig anzuerkennen, dass Fehler und Unvollkommenheit natürliche Bestandteile des Menschseins sind. Um den Perfektionismus loszulassen, kannst du dich darauf konzentrieren, Fortschritte zu machen anstatt perfekt zu sein. Erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen, anstatt sich selbst für vermeintlichen Defizite zu bestrafen.
Zur Person #
Dr. Peter Hofer studierte Kommunikationswissenschaft, Pädagogik, Schauspiel und Psychotherapiewissenschaft. Er ist als selbstständiger Forscher, Organisationsberater und Psychotherapeut in freier Praxis tätig und begleitet Menschen und Organisationen in herausfordernden Lern- und Entwicklungsphasen.
Sarah Chlebowski
Content Managerin
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