
Follow-up Mails nach Vorstellungsgesprächen: Gründe, Musterformulierungen & Tipps
Nach einem Vorstellungsgespräch ist es oft unklar, wie es weitergeht. Eine Follow-up Mail kann hier Klarheit schaffen und den Bewerbungsprozess positiv beeinflussen. In diesem Artikel werden die Gründe für und gegen Follow-up Mails beleuchtet, die verschiedenen Arten von Follow-up Mails gelistet und einige Beispielformulierungen gegeben.
Was ist ein Follow-up Mail?
Eine Follow-up Mail ("Nachfass-Mail" oder "Nachverfolgungs-Mail") ist eine Nachricht, die nach einem Vorstellungsgespräch an die Gesprächspartner*in gesendet wird.
Welche Gründe sprechen für und gegen Follow-up Mails? #
Es gibt sowohl gute Gründe als auch potentielle Risiken für Follow-up Mails. Hier ist eine Übersicht, die dir bei der Entscheidung helfen kann:
Gründe für Follow-up Mails #
Dankbarkeit zeigen: | Eine Follow-up Mail bietet die Gelegenheit, der Interviewer*in für ihre Zeit und die Möglichkeit zu danken. |
Interesse bekräftigen: | Du kannst dein Interesse an der Position und dem Unternehmen nochmals unterstreichen. |
Erinnerung schaffen: | Eine Follow-up Mail hilft, dich in Erinnerung zu rufen und dich von anderen Bewerbenden abzuheben. |
Offene Fragen klären: | Du kannst eventuelle offene Fragen aus dem Gespräch beantworten oder zusätzliche Informationen liefern. |
Professionalität zeigen: | Eine gut formulierte Follow-up Mail zeigt deine Professionalität und Kommunikationsfähigkeiten. |
Gründe gegen Follow-up Mails #
Überflüssigkeit: | In manchen Fällen kann eine Follow-up Mail als überflüssig oder aufdringlich empfunden werden, besonders wenn das Unternehmen ausdrücklich darum bittet, keine weiteren Nachrichten zu senden. |
Fehlende Relevanz: | Wenn du im Gespräch bereits alle wichtigen Punkte geklärt hast, könnte eine Follow-up Mail unnötig erscheinen. |
Falscher Ton: | Eine schlecht formulierte Follow-up Mail kann einen negativen Eindruck hinterlassen und deine Chancen mindern. |
Umfrage unter Reruiter*innen #
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Zustimmung gebenGrundsätzlich überwiegen die Argumente für ein Follow-up Mail nach einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Man muss jedoch auf den Inhalt und die Ausdrucksweise achten. Das gelingt dir mit den folgenden Tipps.
Welche Arten von Follow-up Mails im Bewerbungsprozess gibt es? #
- Dankes-Mail: Diese Mail wird direkt nach dem Gespräch gesendet, um Dankbarkeit auszudrücken und das Interesse zu bekräftigen.
- Erinnerungs-Mail: Diese Mail wird einige Tage nach dem Gespräch gesendet, um sich in Erinnerung zu rufen und den aktuellen Stand der Bewerbung zu erfragen.
- Zusatzinformationen-Mail: Diese Mail wird gesendet, um zusätzliche Informationen oder Dokumente nachzureichen, die im Gespräch besprochen wurden.
- Feedback-Mail: Diese Mail wird gesendet, um nach Feedback zum Vorstellungsgespräch zu fragen und Verbesserungspotenzial zu erkennen.
- Nachfrage bei längerer Wartezeit: Diese Mail wird gesendet, wenn du schon länger auf eine Antwort wartest, um den aktuellen Stand der Bewerbung zu erfragen.
Was sind gute Anknüpfungspunkte für Follow-up Mails? #
Du kannst die folgenden Anknüpfungspunkte auch inhaltlich verbinden. Nach dem Vorstellungsgespräch gibt es noch offene Fragen? Dann stelle sie oder bitte beispielsweise auch nach Feedback.
Feedback erfragen
#
Viele bitten um Feedback, nachdem sie eine Jobabsage erhalten haben. Wenn du innerhalb von 24 Stunden eine Follow-up Mail abschickt, bist du der Gesprächsperson noch frisch im Gedächtnis.
Das kannst du mit einer Follow-up Mail erreichen:
- Selbstverbesserung: Feedback hilft dir, deine Stärken und Schwächen zu erkennen. Du kannst daraus lernen und dich auf zukünftige Vorstellungsgespräche besser vorbereiten.
- Interesse zeigen: Indem du nach Feedback fragst, zeigst du dem Arbeitgeber, dass du ernsthaft an der Position interessiert bist und bereit bist, dich weiterzuentwickeln. Dies kann einen positiven Eindruck hinterlassen.
- Professionalität: Das Bitten um Feedback zeigt, dass du professionell und reflektiert mit dem Bewerbungsprozess umgehst. Es signalisiert, dass du konstruktive Kritik schätzt und an deiner beruflichen Entwicklung interessiert bist.
- Beziehung aufbauen: Es kann helfen, eine positive Beziehung zum potenziellen Arbeitgeber aufzubauen, indem du zeigst, dass du offen für konstruktive Kritik bist. Dies kann auch deine Chancen auf eine zukünftige Zusammenarbeit erhöhen, selbst wenn es diesmal nicht klappt.
- Klarheit gewinnen: Feedback kann dir helfen, besser zu verstehen, wie du im Vergleich zu anderen Bewerber*innen abgeschnitten hast und welche Aspekte deiner Bewerbung oder deines Auftretens besonders gut oder weniger gut angekommen sind.
Musterformulierung für ein Feedback-Mail:
Betreff: Feedback zu meinem Vorstellungsgespräch
Sehr geehrte*r Frau/Herr [Name],
ich hoffe, es geht Ihnen gut. Nochmals vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch am [Datum]. Ich habe das Gespräch sehr genossen und bin weiterhin begeistert von der Möglichkeit, Teil Ihres Teams bei [Unternehmen] zu werden.
Ich würde mich sehr über Ihr Feedback zu meinem Vorstellungsgespräch freuen. Besonders interessiert mich, welche Aspekte meiner Bewerbung und meiner Antworten Ihnen positiv aufgefallen sind und wo Sie eventuell Verbesserungspotenzial sehen. Ihr Feedback ist für mich von großem Wert, da ich stets bestrebt bin, mich weiterzuentwickeln und meine Fähigkeiten zu verbessern.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Zeit und Unterstützung. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen,
[Dein Name]
Offene Fragen beantworten #
Offene Fragen als Anknüpfungspunkt einer Follow-up Mail sind aus mehren Gründen sinnvoll:
- Engagement demonstrieren: Es zeigt, dass du aktiv über das Gespräch nachgedacht hast und dich weiter mit der Rolle auseinandersetzt.
- Unklarheiten beseitigen: Du kannst Unklarheiten aus dem Gespräch klären und sicherstellen, dass du alle wichtigen Informationen hast.
- Verbindung aufbauen: Fragen können helfen, eine stärkere Verbindung zur Interviewer*in aufzubauen, indem sie zeigen, dass du aufmerksam zugehört hast und mehr wissen möchtest.
- Entscheidungsfindung: Die Antworten auf deine Fragen können dir helfen, besser zu entscheiden, ob die Position und das Unternehmen wirklich zu dir passen.
- Professionalität: Das Stellen durchdachter Fragen zeigt deine Professionalität und dein Interesse an einer fundierten Entscheidung.
Beispiele für Fragen
- Könnten Sie mir mehr über die Teamstruktur und die Zusammenarbeit innerhalb des Teams erzählen?
- Wie sieht der typische Arbeitsalltag in dieser Position aus?
- Welche Herausforderungen erwarten jemanden in dieser Rolle in den ersten sechs Monaten?
- Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten oder Programme zur beruflichen Entwicklung im Unternehmen?
- Wie würden Sie die Unternehmenskultur bei [Unternehmen] beschreiben?
- Welche Ziele hat das Unternehmen für die nächsten Jahre und wie trägt diese Position dazu bei?
- Gibt es bestimmte Projekte oder Aufgaben, die in naher Zukunft besonders wichtig sein werden?
Weitere Ideen für Rückfragen an den potentiellen Arbeitgeber gibt es im folgendem Blogartikel:
Zusätzliche Informationen liefern #
Auch hier zeigt man Engagement, Interesse und Professionalität, wenn man an Punkte aus dem Bewerbungsgespräch anknüpft und Zusatzinformationen schickt. Darüber hinaus gibt es noch folgende gute Gründe:
- Ergänzung von Informationen: Du kannst Informationen nachreichen, die im Gespräch nicht ausführlich besprochen wurden oder die du vergessen hast zu erwähnen.
- Vertiefung des Eindrucks: Zusätzliche Informationen können helfen, deinen positiven Eindruck zu verstärken und deine Qualifikationen weiter zu untermauern.
- Relevanz zeigen: Du kannst spezifische Beispiele oder Projekte hervorheben, die besonders relevant für die Position sind.
- Fragen beantworten: Du kannst auf Fragen eingehen, die im Gespräch aufkamen und für die du im Nachhinein bessere oder detailliertere Antworten hast.
Beispiele für Themen bzw. mögliche Zusatzinformationen
- Portfolio oder Arbeitsproben: Zusätzliche Beispiele deiner Arbeit, die deine Fähigkeiten und Erfahrungen verdeutlichen.
- Zertifikate und Auszeichnungen: Relevante Zertifikate, Auszeichnungen oder Weiterbildungen, die deine Qualifikationen unterstreichen.
- Projektdetails: Detaillierte Beschreibungen von Projekten, an denen du gearbeitet hast und die für die Position relevant sind.
- Referenzen: Zusätzliche Referenzen oder Empfehlungsschreiben von früheren Arbeitgebern oder Kolleg*innen.
- Präsentationen oder Berichte: Präsentationen, Berichte oder andere Dokumente, die deine analytischen Fähigkeiten und Fachkenntnisse zeigen.
- Weiterführende Informationen: Zusätzliche Informationen zu Themen, die im Gespräch angesprochen wurden, wie z.B. spezifische Technologien oder Methoden, die du beherrschst.
- Ergänzende Antworten: Ausführlichere Antworten auf Fragen, die im Gespräch gestellt wurden und die du im Nachhinein besser beantworten kannst.
- Expertise zeigen: Wurde im Vorstellungsgespräch Fachexpertise ausgetauscht, kann du im Nachgang auch Referenzen, wie Studienergebnisse oder Zeitungsberichte schicken.
Häufig gestellte Fragen #
Soll ich nach einem Vorstellungsgespräch eine Folge-Mail schreiben?
Ja, eine Folge-E-Mail zeigt Dankbarkeit, Interesse und Professionalität. Sie kann dir helfen, dich von anderen Bewerber*innen abzuheben.
Wann ist der beste Zeitpunkt für Follow-up Mails?
Verfasse ein Follow-up Mail innerhalb von 24 Stunden, damit kann sich deine Gesprächspartner*in noch gut an dich erinnert.
Was sollte ich in einer Follow-up Mail erwähnen?
Bedanke dich für das Gespräch, bekräftige dein Interesse an der Position und beantworte eventuelle offene Fragen. Du kannst auch zusätzliche Informationen oder Dokumente nachreichen.
Was mache ich, wenn ich nach einer Follow-up Mail keine Antwort erhalte?
Warte einige Tage und sende eine höfliche Erinnerung. Wenn du weiterhin keine Antwort erhältst, kannst du telefonisch nachfragen.
Wie lang sollte eine Follow-up Mail sein?
Halte die Mail kurz und präzise. Ein bis zwei Absätze sind in der Regel ausreichend.
Welche Fehler sollte ich bei einer Follow-up Mail vermeiden?
Vermeide es, zu aufdringlich zu wirken, Rechtschreib- und Grammatikfehler zu machen und ungeduldig zu erscheinen. Achte darauf, den richtigen Ton zu treffen und die Mail individuell anzupassen.
Kann ich nach einem Vorstellungsgespräch auch anrufen?
Ja, in dringenden Fällen oder wenn du eine schnelle Antwort benötigst, kann ein Telefonanruf effektiver sein. Ein Anruf kann auch persönlicher wirken und dein Engagement zeigen. Außerdem können komplexe Fragen oder Anliegen leichter mündlich besprochen werden.