Zum Seiteninhalt springen
Zurück zu Arbeitsleben
Gegenangebot

Immer häufiger sollen Gegenangebote eine Kündigung verhindern

Arbeitsleben Aktualisiert am: 20. Oktober 2022 3 Min.

Es ist sicherlich günstiger, Mitarbeitende zu halten, als neue Personen einzustellen. Aus diesem Grund greifen Arbeitgeber bei Kündigungen von Mitarbeitenden häufiger auf Gegenangebote zurück. Was genau angeboten werden kann und wie gut das funktioniert, erläutern wir im Artikel.

Gründe für einen Jobwechsel #

Laut der jüngsten Studie von karriere.at sind 35 Prozent aller Berufstätigen in Österreich bereit für einen Jobwechsel. Die Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel sind nicht überraschend:

Top 10 Gründe für einen Jobwechsel

Für Unternehmen ist es wichtig zu verstehen, warum Fachkräfte den Arbeitsplatz verlassen möchten. Auf der einen Seite kann man auf diese Weise die Zufriedenheit unter der Belegschaft sicher stellen auf der anderen Seite können mögliche Kündigungen mit einem Gegenangebot rückgängig gemacht werden. Fast acht von zehn Personalverantwortlichen reagieren auf eine Arbeitnehmerkündigung mit einem Gegenangebot.

Gegenangebot: Geld, Flexibilität, Verantwortung #

Decken sich die Gegenangebote mit den Kündigungsgründen? Meist wird mehr Gehalt im Unternehmen angeboten, was auch der ausschlaggebende Grund für einen Jobwechsel ist. Doch bereits die nachfolgenden Gründe für einen Jobwechsel: schlechte Stimmung im Unternehmen, Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, Bessere Work-Life-Balance werden in Gegenangeboten kaum thematisiert. Kein Wunder, dass die wenigsten nach einer ausgesprochenen Kündigung ein Gegenangebot akzeptieren.

Gegenangebot annehmen oder ausschlagen? #

Wenn man bereits eine vielversprechende Position in Aussicht hat, ist es leicht, den aktuellen Job zu kündigen. Doch was, wenn das Gegenangebot sich als attraktiver herausstellt? Soll man das Angebot annehmen, nachdem man bereits die Kündigung ausgesprochen hat? Wie soll man sich als Arbeitnehmer*in in dieser Situation am besten verhalten?

1. Tipp: Pro-Contra Liste erstellen #

Eine Pro-Contra Liste hilft die vorliegenden Angebote rationell zu sichten:

  • Gehalt
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Arbeitsweg
  • Arbeitsklima und Kolleg*innen
  • Mitarbeiter*innen-Benefits
  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Beförderungen – Verantwortung
  • Tätigkeiten
  • Und vieles mehr

Das alles kann im Rahmen einer Liste evaluiert werden und zu einer Entscheidung führen.

2. Tipp: Reflexion zur eigenen Kündigung #

Welche Gründe führte zur Kündigung? Werden diese durch das Gegenangebot eliminiert? Auch hier hilft es die Antworten schriftlich niederzuschreiben.

3.Tipp: Motivation seitens des Arbeitgebers #

Eine weitere wichtige Frage, die man sich als Arbeitnehmer*in vor Augen führen kann: Welche Gründe hat dein*e Vorgestzte*r, dich im Unternehmen zu halten?

  • Plagt die Person ein schlechtes Gewissen?
  • Steht sie möglicherweise bei einer Kündigung im falschen Licht?
  • Sollen Kosten- und Zeitaufwand vermieden werden?
  • Gerät das Unternehmen in Not? Verliert das Unternehmen an Produktivität oder Gewinn?
  • Welche Folgen hat deine Kündigung auf die Teamdynamik?

Ob man ein Gegenangebot annimmt oder ablehnt, hängt ganz von der individuellen Situation ab, die nur der*die Arbeitnehmer*in beurteilen kann.

Ein Gedanke zum Abschluss, der sowohl für Arbeitgeber als auch für Beschäftigte gilt:

„Es sollte nicht zur Kündigung kommen müssen, damit der aktuelle Arbeitgeber den Wert eines Mitarbeitenden erkennt.“

Mitarbeitendenbindung: 7 Faktoren, warum Arbeitnehmer*innen bleiben

Erstellt am: 06. Oktober 2021 7 Min.

In Zeiten starken Fachkräftemangels ist Mitarbeitendenbindung wichtiger denn je – denn wenn gutes Personal schwer zu finden ist, sollte man das bestehende um jeden Preis halten. Das muss nicht unbedingt ein Kostenfaktor sein. Mit diesen Tipps fördern Sie bei wenig Aufwand und wenig Budget ein motivierendes Arbeitsumfeld, in dem man gerne bleibt.

Bildnachweis: Ai825 / Quelle Shutterstock


Portrait Sarah

Sarah Chlebowski
Content Managerin
Mehr erfahren

Entdecke mehr zu diesem Thema

Gehaltsverhandlungs-Mythos: Wie wichtig ist der KV?

Aktualisiert am: 11. September 2024 6 Min.

Wenn es um dein Gehalt geht, spielt der Kollektivvertrag in Österreich eine wichtige Rolle. Er definiert die Mindestgehälter, doch das bedeutet nicht, dass du bei der Gehaltsverhandlung keine Spielräume hast. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Kollektivverträge und individuelle Gehaltsverhandlungen wissen musst.

Guide für eine inklusive Arbeitswelt

Erstellt am: 18. Januar 2024 10 Min.

Inklusion in der Arbeitswelt ist nicht nur aus sozialer Verantwortung wichtig, sondern hat auch ganz bedeutende Wirtschaftsfaktoren. 15 Prozent der Bevölkerung haben eine Behinderung. Das ist ein großer Anteil des Talentepools am Arbeitsmarkt, als auch potenzielle Kund*innen und Konsument*innen, die wenig Beachtung erfahren.

Topsharing: Teilzeit für Führungskräfte

Aktualisiert am: 07. Februar 2023 10 Min.

„Jobsharing ist doch nur was für Leute, die keine Verantwortung tragen und keine Karriere machen wollen!“ Eine weit verbreitete Meinung, die so aber nicht stimmt. Das geteilte-Jobs-Modell wird auch in Positionen angewendet, die richtig viel Verantwortung verlangen: Topsharing, das Teilen von Führungspositionen wie Abteilungs-, Bereichs- und Teamleitung, wird immer populärer. Wir haben mit einer zufriedenen Topsharerin gesprochen, die gemeinsam mit ihrer Tandempartnerin IKEA Haid managt.