Gehaltsverhandlungs-Mythos: Wie wichtig ist der KV?
Wenn es um dein Gehalt geht, spielt der Kollektivvertrag in Österreich eine wichtige Rolle. Er definiert die Mindestgehälter, doch das bedeutet nicht, dass du bei der Gehaltsverhandlung keine Spielräume hast. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über Kollektivverträge und individuelle Gehaltsverhandlungen wissen musst.
Was ist ein Kollektivvertrag und welche Rolle spielt er? #
Ein Kollektivvertrag ist eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, die für eine bestimmte Branche gültig ist. Er legt Mindestlöhne, Arbeitszeiten und andere Rahmenbedingungen fest, die als Basis für dein Gehalt dienen. Das bedeutet, dein Arbeitgeber muss dir mindestens das im Kollektivvertrag festgelegte Gehalt zahlen.
Trotzdem gibt es Spielräume: Auch wenn der Kollektivvertrag als Grundlage dient, kannst du in der Regel individuell über dein Gehalt verhandeln und mehr als das Mindestgehalt aushandeln. Besonders wichtig sind dabei deine Qualifikationen, Berufserfahrung und individuelle Leistungen.
Wann und wie sollte ich über mein Gehalt verhandeln? #
Das richtige Timing ist entscheidend. Du solltest dein Gehalt nicht unüberlegt ansprechen, sondern gut vorbereitet sein. Geeignete Zeitpunkte sind:
- nach Abschluss der Probezeit
- bei Übernahme von zusätzlichen Aufgaben oder Verantwortungen
- bei jährlich geplanten Mitarbeiter*innengesprächen
Vor der Verhandlung solltest du eine gründliche Recherche betreiben: Was ist das marktübliche Gehalt für deine Position? Wie kannst du deinen Mehrwert für das Unternehmen belegen?
Wie verhandle ich trotz Kollektivvertrag erfolgreich? #
Auch wenn der Kollektivvertrag gewisse Mindeststandards vorgibt, lohnt es sich immer, gut vorbereitet in eine Gehaltsverhandlung zu gehen. Hier sind einige Tipps:
- Leistung betonen: Zeige konkrete Beispiele, wie du dem Unternehmen Mehrwert gebracht hast.
- Marktrecherche: Informiere dich über Gehälter in deiner Branche und Region, um Argumente zu haben.
- Zusatzleistungen verhandeln: Falls dein Gehalt nicht direkt erhöht werden kann, gibt es oft Spielraum bei Zusatzleistungen wie Prämien, Fortbildungen oder Homeoffice.
Häufige Fehler bei Gehaltsverhandlungen #
Ein häufiger Fehler ist, den Kollektivvertrag als starres Konstrukt zu sehen. Viele glauben, dass eine Verhandlung ohnehin zwecklos sei – was nicht stimmt. Vermeide diese Fehler:
- Schlechte Vorbereitung: Gehe nicht ohne fundierte Argumente in das Gespräch.
- Falsches Timing: Wähle den richtigen Moment, um dein Anliegen zu platzieren.
- Unsicherheit: Sei selbstbewusst und klar in deinen Forderungen.
Fazit: Kollektivvertrag als Basis, Verhandlung als Chance #
Weitere Gehaltsmythen
Weitere Mythen zur Gehaltsverhandlung findest du hier: 5 größten Mythen über die Gehaltsverhandlung
Der Kollektivvertrag sichert dir ein Mindestgehalt, doch es liegt an dir, das Beste für dich herauszuholen. Mit der richtigen Vorbereitung und einem guten Gespür für den richtigen Moment kannst du dein Gehalt erfolgreich verhandeln – auch über den Kollektivvertrag hinaus.
Sarah Chlebowski
Content Managerin
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