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Initiativbewerbung

Initiativbewerbung: ein praktischer Leitfaden

Bewerbung Erstellt am: 01. Februar 2024 21 Min.

Initiativbewerbungen bieten einen proaktiven Einstieg in die Jobsuche und die Möglichkeit, potenzielle Arbeitgeber von sich zu überzeugen. Anders als bei regulären Bewerbungen, bei denen auf ausgeschriebene Positionen reagiert wird, ergreifen Bewerber*innen selbst die Initiative.

Wann ist eine Initiativbewerbung sinnvoll? #

Initiativbewerbungen ermöglichen es dir, deine Interessen und Qualifikationen gezielt bei Unternehmen zu präsentieren, auch wenn aktuell keine offenen Positionen existieren. Dies kann besonders in wettbewerbsintensiven Branchen oder in Unternehmen, die nicht ständig Stellen ausschreiben, von Vorteil sein. Durch diese eigenständige Herangehensweise zeigen Bewerber*innen nicht nur ihre Motivation, Interesse und Kenntnisse zum Unternehmen, sondern auch ihre Fähigkeit zur proaktiven Selbstvermarktung.

  • Wunschunternehmen: Wenn du gezielt bei einem Unternehmen arbeiten möchtest, das dir besonders am Herzen liegt, selbst wenn momentan keine passende Stelle ausgeschrieben ist.
  • Spezialisierte Positionen: Bei hochspezialisierten Berufen, in denen nicht immer alle freien Stellen öffentlich ausgeschrieben werden, kann eine Initiativbewerbung den Schlüssel zum Erfolg darstellen.
  • Karriereveränderung: Für Personen, die einen beruflichen Wechsel anstreben oder in einen neuen Bereich einsteigen möchten, können Initiativbewerbungen Türen öffnen.

Vorteile und Nachteile von Initiativbewerbungen #

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Verdeckter Arbeitsmarkt

Der verdeckte Arbeitsmarkt umfasst Stellenangebote, die intern besetzt oder durch persönliche Kontakte vermittelt werden und nicht öffentlich ausgeschrieben werden.

Wer sich initiativ bei einem Unternehmen bewirbt, demonstriert nicht nur überdurchschnittliches Engagement, sondern zeugt auch von einem hohen Maß an Bewusstsein für die eigenen Stärken und Kompetenzen. Die Initiativbewerbung birgt in der Tat einige Vorteile. Jedoch gibt es auch einige Tücken zu beachten. Um zu entscheiden, ob eine Initiativbewerbung der richtige Bewerbungsprozess für dich ist, habe ich eine Übersicht mit den potenziellen Chancen und Herausforderungen von Initiativbewerbungen erstellt:

Chancen Herausforderungen
Differenzierung: Hervorhebung der Eigeninitiative und Motivation. Ungewisse Erfolgsaussichten: Kompetenzen werden aktuell nicht gesucht.
Zugang zum verdeckten Stellenmarkt: Möglichkeit, Positionen zu erreichen, die nicht öffentlich ausgeschrieben sind. Zeitaufwand für Recherche: Erfordert gründliche Identifikation geeigneter Unternehmen, Positionen, Aufgaben und Kontaktpersonen.
Netzwerkaufbau: Schaffung von direkten Kontakten zu Entscheidungsträger*innen und Networking-Möglichkeiten. Mangelnde Rückmeldung: Initiativbewerbungen erhalten nicht immer sofortige oder klare Rückmeldung.
Keine direkte Konkurrenz, weil keine konkrete Stellenanzeige vorhanden. Bewerbung landet bei der falschen Person.
Freiheit bei Gestaltung der Unterlagen (Mappe oder Kurzbewerbung via Lebenslauf).

Eine Initiativbewerbung zu verfassen ist ungemein aufwändiger, als sich auf eine Stellenausschreibung zu bewerben. Viele Informationen, die in einem Inserat vorhanden sind, müssen zuerst gründlich recherchiert werden. Daher solltest du dir gut überlegen, ob du den Zeitaufwand dafür investieren möchtest.

Zu aufwendig? #

Falls dir die Recherche für eine Initiativbewerbung zu aufwändig ist und du keine passenden Stellenausschreibungen für reguläre Bewerbungen findest, kannst du dich auch für potenzielle Arbeitgeber sichtbar schalten. Im Rahmen der umgekehrten Jobsuche können Unternehmen auch dich als Mitarbeiter*in identifizieren und direkt ansprechen:

Muster für Initiativbewerbungen zum Download #

3 stilistisch unterschiedliche Vorlagen:

Wie schreibe ich eine Initiativbewerbung? #

Anschreiben in der Initiativbewerbung

Während reguläre Bewerbungen auf konkrete Stellenanzeigen reagieren, sind Initiativbewerbungen proaktive Schreiben, bei denen Bewerber*innen selbst den ersten Schritt setzen. Der Fokus liegt darauf, dem Unternehmen klarzumachen, wie man zum Unternehmen passt und welchen Wert man einbringen kann, auch wenn aktuell keine Stelle ausgeschrieben ist.

Der Unterschied zu regulären Bewerbungen liegt daher nicht im Formalen, sondern im Inhaltlichen. Wie auch bei anderen Bewerbungen benötigst du vor allem folgende zwei Unterlagen: ein Anschreiben und einen Lebenslauf.

Das Anschreiben in der Initiativbewerbung #

Da du dich nicht auf eine konkrete Stellenausschreibung beziehen kannst, wird dein Anschreiben vor allem deine Motivation für das Unternehmen beinhalten. Du musst im Rahmen deines Motivationsschreiben für das Unternehmen folgende zentrale Fragen beantworten:

  • Warum dieses Unternehmen?
    Begründe deine Wahl für das Unternehmen und zeige, dass du ihre Werte und Kultur verstehst.
  • Welche Qualifikationen bringst du mit?
    Betone relevante Fähigkeiten und Erfahrungen, die zu den Bedürfnissen des Unternehmens passen.
  • Welchen Mehrwert bringst du?
    Verdeutliche, wie deine Fähigkeiten einen konkreten Mehrwert für das Unternehmen darstellen.
  • Warum sollten sie dich einstellen?
    Überzeuge, dass deine Einstellung einen klaren Nutzen für das Unternehmen hat.
  • Was ist deine Motivation?
    Teile deine Beweggründe für die Initiativbewerbung mit und zeige langfristiges Interesse an einer Zusammenarbeit.

Vorschläge für Formulierungen in Initiativbewerbungen #

Authentizität und eine individuelle Herangehensweise sind die Schlüssel zum Erfolg bei Initiativbewerbungen. Das Kopieren von Standardphrasen führt oft nicht zu einer überzeugenden Bewerbung, da Unternehmen nach Talenten suchen, die sich gezielt mit ihrer Organisation auseinandergesetzt haben. Trotzdem gibt es generelle Tipps zum Schreiben und Formulieren. Um diese auch zu veranschaulichen, gibt es auch Vorschläge für Dos & Dont's:

1. Individuelle Anpassung
Passe dein Anschreiben individuell an jedes Unternehmen an und betone, warum gerade dieses Unternehmen für dich interessant ist.

Ich bin beeindruckt von Ihrem Unternehmen und möchte Teil Ihres Teams werden.

„Nach intensiver Recherche über [Unternehmensname] bin ich überzeugt, dass meine Kenntnisse in [relevantem Bereich] perfekt zu Ihrer Unternehmensphilosophie und den Herausforderungen passen.“

Positives Beispiel

2. Hervorhebung der Motivation
Zeige deutlich, warum du dich für das Unternehmen und die Position interessierst. Teile deine persönliche Motivation offen mit.

Ich bewerbe mich, weil ich auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bin und Ihr Unternehmen mir interessant erscheint.

„Die innovative Herangehensweise von [Unternehmensname] an [spezifisches Thema] hat meine besondere Aufmerksamkeit geweckt, und ich bin motiviert, meinen Beitrag dazu zu leisten.“

Positives Beispiel

3. Klare Struktur
Strukturiere dein Anschreiben klar mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Mache deutlich, warum du die ideale Kandidat*in bist.

Ich wollte mich nur kurz vorstellen und sagen, dass ich denke, dass ich gut in Ihr Unternehmen passen könnte.

„Mit diesem Schreiben möchte ich meine Begeisterung für [Position] bei [Unternehmensname] zum Ausdruck bringen. Im Folgenden erläutere ich, warum meine Qualifikationen mich zu einem passenden Kandidaten machen.“

Positives Beispiel

4. Bezug zu Unternehmensbedürfnissen
Verknüpfe deine Qualifikationen direkt mit den Bedürfnissen des Unternehmens und betone, wie du konkrete Herausforderungen lösen kannst.

Ich bin ziemlich flexibel und kann viele Dinge machen, die Ihnen vielleicht helfen.

„Meine Erfahrung in [spezifischem Bereich] ermöglicht es mir, [spezifische Herausforderung des Unternehmens] effektiv anzugehen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.“

Positives Beispiel

5. Authentizität betonen
Sei authentisch und vermeide Floskeln. Authentizität hebt dich von anderen Bewerbungen ab und zeigt, dass du sorgfältig recherchiert hast.

Ich versuche, mich anzupassen und das zu tun, was Sie suchen.

„Als begeisterter [Beruf] mit einer Leidenschaft für [relevantes Thema] bin ich davon überzeugt, dass meine authentische Herangehensweise und mein Engagement eine positive Bereicherung für Ihr Team darstellen.“

Positives Beispiel

6. Positive Sprache verwenden
Formuliere positiv und selbstbewusst. Betone, wie du einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen kannst.

Ich habe nicht viele Schwächen, aber manchmal arbeite ich zu hart.

„Ich bin davon überzeugt, dass meine Teamorientierung und meine Fähigkeit, unter Druck effektiv zu arbeiten, dazu beitragen können, positive Ergebnisse für Ihr Unternehmen zu erzielen.“

Positives Beispiel

7. Konkrete Beispiele einfügen
Unterstreiche deine Qualifikationen durch konkrete Beispiele aus deinem beruflichen Werdegang. Das verleiht deinen Aussagen mehr Gewicht und Überzeugungskraft.

Ich habe viel Erfahrung, aber ich kann mich nicht an spezifische Projekte erinnern.

„Meine erfolgreiche Implementierung von [spezifischem Projekt] führte zu [messbaren Ergebnissen], was meine Fähigkeit unterstreicht, Projekte erfolgreich abzuschließen.“

Positives Beispiel

8. Geeignete Schlussformulierungen
Schließe das Anschreiben mit einer klaren Schlussformulierung ab. Zeige deine Bereitschaft für ein Gespräch und bedanke dich für die Aufmerksamkeit.

Wenn Sie sich entscheiden, mich zu kontaktieren, würde ich mich freuen, von Ihnen zu hören, aber wenn nicht, ist das auch in Ordnung.

„Ich freue mich darauf, mehr über Ihre Organisation zu erfahren und stehe Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung, um meine Qualifikationen weiter zu erläutern.“

Positives Beispiel für eine Schlussformulierung im Rahmen einer Initiativbewerbung

Der Lebenslauf in der Initiativbewerbung #

Für die Erstellung deines Lebenslaufs im Rahmen einer Initiativbewerbung gelten die gleichen Devisen, wie bei regulären Lebensläufen. Im folgenden Beitrag findest du umfassende Informationen für die Erstellung eines Lebenslaufs:

Der perfekte Lebenslauf: Alle wichtigen Tipps und Infos

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Der Lebenslauf ist der wichtigste Bestandteil deiner Bewerbungsunterlagen. Auf seinem Inhalt basierend entscheiden Recruiter*innen, ob du das richtige Talent für die ausgeschriebene Stelle bist oder nicht. Aus diesem Grund solltest du den Lebenslauf dazu nutzen, deine Stärken und Kompetenzen gezielt herauszuarbeiten. Wir verraten dir, wie der perfekte Lebenslauf aufgebaut ist – inklusive gratis Lebenslauf-Vorlagen zum Download!

4 Tipps für die Recherche #

Die Recherche von Unternehmen für deine Initiativbewerbungen erfordert eine gezielte und umfassende Herangehensweise, um potenzielle Arbeitgeber effektiv zu identifizieren. Hier ist eine Schritt-für-Schritt Herangehensweise, wie du sicherstellst, dass du alle Informationen erhältst, die für deine Initiativbewerbung benötigt werden:

1. Definiere klar deine beruflichen Ziele und Interessen #

Bevor du mit der Recherche beginnst, nimm dir Zeit, um klar zu verstehen, welche beruflichen Ziele und Interessen du verfolgst. Dies hilft dir, gezielt nach Unternehmen zu suchen, die zu deinen Vorstellungen passen:

Kein Plan, was du beruflich machen sollst? So findest du es heraus!

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„Was soll ich beruflich machen?“ – Viele stellen sich diese Frage, nicht immer ganz freiwillig. Möglichkeiten gibt es wie Sand am Meer, aber was ist das Richtige? Wie du herausfindest, was du beruflich machen sollst, und warum du nicht zu lange grübeln solltest, erfährst du in diesem Artikel.

2. Nutze die Informationen zum Unternehmen auf karriere.at #

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Firmen-Alarm

Bei der Firmensuche über karriere.at siehst du nicht nur auf einen Blick die wichtigsten Infos zum Unternehmen, ausgeschriebene Positionen oder angebotene Benefits für Mitarbeiter*innen. Du hast auch die Möglichkeit, dir einen Alarm zu setzen, sobald diese Firma neue Stellenausschreibungen veröffentlicht.

Auf der Jobplattform sind täglich mehr als 24.000 Inserate zu finden. Überprüfe, ob dein Traumarbeitgeber aktiv nach Mitarbeiter*innen sucht. Wenn sich deine gewünschte Position nicht unter den offenen Stellenausschreibungen befindet, notiere dir trotzdem die Ansprechpersonen. Die Chance ist groß, dass sie die richtigen Personen für deine Initiativbewerbung sind.

3. Online-Auftritt von Firmen #

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Frag einfach nach!

Falls du unsicher bist, wen du kontaktieren sollst, greife zum Telefon und ruf an. Obwohl die meisten Personen immer seltener telefonieren, ist es in der Arbeitswelt weiterhin ein fester Bestandteil der Kommunikation.

Im Weiteren findest du auf der Firmen-Webseite (insbesondere der Über-uns-Seite) viele weitere Informationen. Überprüfe ebenfalls den Firmenauftritt auf den Social Media Plattformen:

  • Welche Social Media Kanäle werden regelmäßig vom Unternehmen genutzt?
  • Wie präsentiert sich das Unternehmen?
  • Welche Informationen kannst du aus den Postings ableiten, die für dich und deine Traumposition im Unternehmen relevant sein könnten?

4. Knüpfe Kontakte und erweitere dein Netzwerk #

Unterschätze das Potenzial deines persönlichen Netzwerks nicht: Direkte Interaktionen können Türen öffnen und dir mehr über den potenziellen Arbeitgeber verraten.

  • Sprich in deinem Bekanntenkreis darüber, möglicherweise kennt jemand Personen aus dem Unternehmen und kann persönliche Kontakte herstellen.
  • Nutze berufsbezogene Online-Netzwerke: Optimiere dein Profil, vernetze dich mit relevanten Kontakten und folge Unternehmen, um auf dem Laufenden zu bleiben.
  • Erkunde berufsbezogene Veranstaltungen, Messen oder Branchenkonferenzen, um persönliche Kontakte zu knüpfen.

Portrait Sarah

Sarah Chlebowski
Content Managerin
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