5 Gründe, warum KMU jetzt rekrutieren sollten
Österreichs Arbeitnehmer*innen sind laut karriere.at Auswertungen so wechselfreudig wie noch nie – vorausgesetzt der Job passt. Große Unternehmen nutzen diese Chance und rekrutieren fleißig, kleine und mittlere Unternehmen üben sich derzeit aber in Vorsicht – zu groß ist die Verunsicherung durch die derzeitigen Umstände. Wir zeigen, warum es gerade jetzt trotzdem Sinn macht, zu rekrutieren.
Fachkräftemangel ist weiterhin ein Problem #
89 Prozent der österreichischen Unternehmen haben Schwierigkeiten damit, ihre Stellen zu besetzen. Das ist das Ergebnis einer karriere.at-Studie aus dem Jahr 2022. Dieser Umstand wird zum Großteil dem Fachkräftemangel (84 Prozent) zugeschrieben. Fakt ist: Der Arbeitsmarkt wird derzeit von Arbeitnehmer*innen diktiert. Fachkräfte sind Mangelware und entsprechend hart umkämpft – sie können sich aussuchen, wo sie arbeiten möchten.
Krisenzeiten verschärfen den Fachkräftemangel – auch Arbeitnehmer*innen werden durch Ungewissheit verunsichert und sind dadurch weniger wechselwillig. Derzeit sind etwa 10 Prozent der Österreicher*innen aktiv auf Jobsuche, rund 38 Prozent informieren sich zumindest über Jobs und den Arbeitsmarkt an sich – um diesen großen Pool an potenziellen Kandidat*innen sollten sich Unternehmen genau jetzt bemühen.
Den Großen nicht das Feld überlassen #
Treten Klein- und Mittelunternehmen beim Recruiting aufgrund von Verunsicherung auf die Bremse, machen sie automatisch Platz für größere Unternehmen. Den Großen den Talentepool ohne Widerstand zu überlassen und dabei zuzusehen, wie diese sich die besten Fachkräfte sichern, ist ein Fehler. Und es ist auch falsch zu glauben, als KMU für Jobsuchende weniger attraktiv zu sein.
Um am Markt auch mit den größeren Unternehmen konkurrieren zu können
und herauszustechen, sollten KMU auf Employer Branding setzen. Bettina
Hanreich, Employer Branding Consultant bei karriere.at, hat hierzu
wertvolle Tipps.
Bestehende Mitarbeitende entlasten #
Können wichtige Stellen nicht besetzt werden, kann das in einem Mehraufwand für bestehende Mitarbeitende münden. Über einen kurzen Zeitraum hinweg mag es für diese akzeptabel sein, mehr anzupacken und gegebenenfalls auch Überstunden zu schieben. Bleibt diese Belastung bestehen oder wird vielleicht sogar zur Überlastung, kann das ein Grund für Mitarbeitende sein, das Unternehmen zu verlassen. Unserer Studie „So ticken Kandidat*innen“ zufolge würden 22 Prozent für eine bessere Work-Life-Balance den Job wechseln.
Unternehmen sind daher gut beraten, die Ressourcen ihrer Belegschaft nicht zu überstrapazieren, indem beim Recruiting gespart wird. Es braucht übrigens nicht immer eine Vollzeitstelle, um für Entlastung zu sorgen. Auch eine Person, die „nur“ 20 Stunden anwesend ist, leistet einen wesentlichen Beitrag.
Mit dem karriere.at Lohnkostenrechner können Arbeitgeber berechnen, wie viel ihnen eine Voll- oder Teilzeitstelle kosten würde.
Antizyklisches Recruiting macht Sinn #
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach neuem Personal zu suchen, wirkt auf den ersten Blick vielleicht widersprüchlich. Aber wer jetzt aufs Recruiting verzichtet, steht nach dem Wirtschaftsaufschwung möglicherweise mit zu wenig Personal da. Bereits während dem Hoch der Corona-Pandemie machte so mancher Arbeitgeber die Erfahrung, dass antizyklisches Handeln sich bezahlt macht.
Was auch nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist die Möglichkeit, dass aktuell mit weniger Konkurrenz vom Mitbewerb zu rechnen ist, weil dieser ebenfalls wenig oder gar nicht rekrutiert. Unser Tipp für KMU: Bei der Personalsuche jetzt einen Gang zulegen, um die besten Talente vom Arbeitsmarkt abzugreifen!
Zeitfaktor nicht unterschätzen #
Der Faktor Zeit wird im Recruiting oft unterschätzt. Viele Unternehmen machen den Fehler zu glauben, dass es ganz einfach ist, binnen kürzester Zeit vakante Stellen zu besetzen. Wie lang die Stellenbesetzung im Schnitt dauert? Unserer Studie „So ticken Kandidat*innen“ zufolge in der Regel zwischen einem und sechs Monaten. Neun Prozent der KMU gaben an, dass es bei ihnen durchschnittlich sogar zwischen sieben und 12 Monate dauert, bis die passende Kandidat*in gefunden ist.
Gerade deshalb sollte das Recruiting nicht auf „bessere Zeiten“
verschoben werden. Durch diese Haltung laufen Unternehmen Gefahr, die Besetzung einer Stelle kontinuierlich nach hinten zu schieben – und damit
bestehende Mitarbeitende, wie oben bereits erwähnt, zu belasten.
Bianca Schedlberger
Content Managerin
Mehr erfahren