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ProduktivitätErstellt am:
04. Oktober 2022202210044 Min.4 Min.
Obwohl das Konzept nicht neu ist, ist der Begriff „Quiet Quitting“ vor allem durch Social Media populär geworden und zurzeit in aller Munde. Doch was bedeutet dieses neue Buzzword in der Arbeitswelt?
Bekannt geworden ist der Begriff „Quiet Quitting“ durch ein Tiktok-Video vom 20-jährigen Zaid Khan. Unter dem Usernamen Zaidleppelin hat er im Sommer 2022 ein Video hochgeladen, in dem Bilder von New York zu sehen sind und er selbst folgendes sagt:
„I recently learned about this term called quiet quitting, where you're not outright quitting your job, but you're quitting the idea of going above and beyond, you're still performing your duties, but you're no longer subscribing to the hustle culture mentality that work has to be your life. The reality is it's not — and your worth as a person is not defined by your labor.“
Aus dem Englischen übersetzt bedeutet es wörtlich stille Kündigung. Mit Quiet Quitting ist jedoch nicht im übertragenen Sinn eine leise Kündigung gemeint, sondern vielmehr eine innere Haltung nicht mehr die Extrameile im Job zu gehen. Überstunden, Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit, Engagement über die eigenen Aufgaben hinaus etc. fallen damit weg.
Unterscheidungen zu „Dienst nach Vorschrift“ und „innere Kündigung“ #
Im Deutschen ist Quiet Quitting am besten mit dem Verhalten „Dienst nach Vorschrift“ zu vergleichen. Besonders in der öffentlichen Verwaltung hat sich das stereotypische Bild des Beamten verbreitet, der peinlichst genau Arbeitsanweisungen und Dienstvorschriften befolgt. Der Unterschied zum englischen Begriff liegt vor allem in der emotionalen Distanzierung. Das Arbeitsverhalten „Dienst nach Vorschrift” wird von Anfang an den Tag gelegt, während es beim Quiet Quitting um einen Prozess handelt. So auch bei derinneren Kündigung, die sich bei Betroffenen meist unbemerkt anschleichen kann – meist als Ergebnis eines konstant hohen Frustrationslevels.
Bereits vor der Pandemie hat sich vor allem bei der jüngeren Generation der Trend abgezeichnet, dass diese nicht mehr den Karrierewegen ihrer Eltern folgen möchten:
Junge Leute, die ganz selbstbewusst „Nein“ zum Großraumbüro sagen, sich gegen Normen und Trends stemmen und damit die Zukunft der Arbeit maßgeblich beeinflussen werden ... Wer sind diese jungen Wilden? Wir haben uns mit dem Generationen-Experten Prof. Christian Scholz darüber unterhalten, wer die Gen Z eigentlich ist und warum wir uns von ihr ruhig beeinflussen lassen sollten.
Besonders der Generation Z wird nachgesagt, dass sie den bestehenden Status Quo durch ihre einzigartige Perspektive auf Karriere und die Bedeutung von Arbeit und Erfolg in Frage stellen. Quiet Quitting ist daher ein neuer Begriff für ein bereits bekanntes Phänomen, der dieses Mal nicht von Berufseinsteiger*innen formuliert wird, sondern von Personen im Arbeitsleben.
Vor allem Corona, die Lockdowns und Kurzarbeit waren für viele einschneidende Erlebnisse, bei denen die Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit angezweifelt wurde bzw. andere Lebensbereiche priorisiert wurden. Die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren, eine ausgeglichene Balance zwischen Beruflichen und Privaten sowie eine klare Erwartungshaltung bezüglich der geforderten Arbeitstätigkeiten sind grundlegende Faktoren für eine gesunde Arbeitshaltung.
Wenn Personen anfangen, die Arbeit über alles andere zu stellen und die Grenze zwischen Privatleben und Karriere zu verschwimmen beginnt, kann Quiet Quitting eine vorübergehende Atempause bieten, um wieder ein Gleichgewicht in ihr Leben zu bringen. Es kann dabei helfen zu erkennen, dass die Arbeit nicht das Leben ist, sondern nur ein Teil davon. Positive Konsequenzen von Quiet Quitting können sein:
Nicht mehr durch unvereinbarte Arbeitserwartungen belastet zu sein
Nicht mehr krank zur Arbeit kommen bzw. vom Homeoffice zu arbeiten
Als Präventivmaßnahme kann Quiet Quitting ein Schutz vor Burnout sein, jedoch ist diese Arbeitshaltung keine dauerhafte Lösung. Die Probleme, die Quiet Quitting hervorrufen, sind damit nicht gelöst, sondern nur verzögert. Umso wichtiger ist hier das Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen. Frag dich vielleicht zur Vorbereitung auf so ein Gespräch:
Welche Faktoren in deiner Arbeit führen dazu, dass du dich mit „Quiet Quitting“ identifizierst?
Welche Erwartungen hast du an deine Arbeit und was erwartet dein Arbeitgeber? Gibt es hier Diskrepanzen?
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