Keine Selbstzweifel mehr! Tipps zur Steigerung des Selbstwerts
Im Bewerbungsgespräch selbstbewusst auftreten? Deine Chef*in und Kolleg*innen von deiner Idee überzeugen? Zweifel an dir selbst machen dich unsicher und nervös. Bevor wir vor Selbstbewusstsein strotzen, muss zuvor ein positives Selbstwertgefühl als Grundlage vorhanden sein. In diesem Blogbeitrag findest du Tipps und Infos, wie du deine Selbstwertwertschätzung stärkst.
Woher kommt die Selbstwertschätzung? #
Selbstwert, Selbstwertgefühl, Selbstwertschätzung, Selbstvertrauen, … es gibt zahlreiche Begriffe, für die Bewertung des eigenen Ichs. In der Psychologie ist der Selbstwert eines von drei Komponenten:
- der Selbstwert, die Bewertung des eigenen Ichs,
- das Selbstbild bzw. Selbstkonzept, welches Personen von sich selbst haben
- und die handlungsbezogene Selbstdarstellung.
Auf den Bewerbungsprozess umgelegt, korrespondiert mit dem Selbstwert die Reflexion und Bewertung der eigenen Stärken, Schwächen, Wünsche. Das Selbstbild entspricht der Jobsuche und dem passenden Matching zwischen einem Stelleninserat und den eigenen Kompetenzen. Schlussendlich stellst du dich selbst in deinen Bewerbungsunterlagen dar.
Bei einem zu hohen Selbstwertgefühl kann man sich selbst überschätzen und im extremen Fall auch zum Narzissmus tendieren. Ein zu geringer Selbstwert ist ebenfalls nicht hilfreich. Manche fühlen sich dann auch als Hochstapler*innen. Das Selbstwertgefühl kann sich auch im Laufe des Lebens verändern, insbesondere durch äußere Faktoren, wie Kritik oder Komplimente, Erfolge bzw. Rückschläge, Leistungen und andere Erfahrungswerte. Meistens leiden mehr Frauen als Männer unter Selbstzweifel. Das zeigt sich auch vor allem in den Bewerbungen: Männer bewerben sich eher auf eine Stelle, auch wenn sie nicht alle Anforderungen des Jobinserats erfüllen, während Frauen sich eher nur auf Stellen bewerben, wenn sie den Großteil der geforderten Kompetenzen erfüllen
Wie überwinde ich Selbstzweifel? #
Meistens sind Selbstzweifel tief in einer Person verankert und es bedarf einer längeren Auseinandersetzung mit diesen. Hilfreich kann hier auch ein Mentoring, Coaching oder eine Therapie sein. Mit den folgenden Tipps kannst du möglicherweise den einen oder anderen Zweifel an deiner Person abschütteln:
- Argumente gegen den inneren Kritiker: Was sind deine Zweifel? Hast du konkrete Beispiele für diese? Wie oft tritt das Schlimmste ein? Schreibe deine Zweifel auf und argumentiere bewusst gegen sie. Zerknülle das Papier mit dem aufgeschriebenen Zweifel und schmeiß es weg.
- Austausch: Besonders der Kontakt zu positiven Menschen hat zwei große Vorteile. Zum einen kannst du dir Bestätigung von Dritten holen, um deine Zweifel zu beseitigen. Zum anderen können dir Personen, die deine Situation teilen, die Angst vor dem Unbekannten nehmen. Oft gerät man selbst in eine Abwärtsspirale negativer Gedanken, aus der man aus eigener Kraft schwer herauskommt. Dabei können dir ebenfalls andere Personen helfen. Teile deine Sorgen mit ihnen. Sie erweitern deinen Horizont und können dich möglicherweise in deiner Gedankenspirale stoppen.
- Achtsamkeit: Studien beweisen, dass wir Negativem viel mehr Bedeutung beimessen als Positivem. In der Regel liegt das Verhältnis bei 5:1 – das bedeutet, du benötigst fünf positive Erlebnisse, um ein Negatives aufzuheben. Sei dir dem bewusst und höre besonders bei positiver Rückmeldung hin. Notier dir jedes positive Erlebnis, wie beispielsweise Komplimente, Erfolge, Zielerreichung und ähnliches. Du kannst sie entweder in einem Journal sammeln oder auf ein sichtbares Board oder Poster notieren, damit du sie immer vor Augen hast.
Wie kann ich meine Selbstwertschätzung stärken? #
Wie lernt man, sich selbst zu mögen? An sich selbst zu glauben und damit auch andere zu überzeugen? Sowohl in der Bewerbung als auch in der späteren Berufslaufbahn sind es wesentliche Qualifikationen und Schlüssel zum Erfolg. Die gute Nachricht ist: Man ist selbst für die eigene Meinung über sich selbst verantwortlich. Du kannst sie also selbst auch verbessern. Die oben genannten Tipps helfen beispielsweise nicht nur, um Selbstzweifel zu beseitigen, sondern auch um die eigene Selbstwertschätzung zu stärken. Darüber hinaus kann man noch folgendes tun:
- Halte täglich fest, was dich am heutigen Tag stolz gemacht hat. Was ist gut gelaufen? Hast du eine Herausforderung, die noch so klein sein kann, gut bewältigt? Liste deine großen, als auch kleinen Erfolge auf. Beispiele dafür können sein:
Ich bin heute pünktlich ins Büro gekommen, obwohl es mich überhaupt nicht g’freut hat.
Ich habe mir heute einen unglaublich guten Kaffee gegönnt.
Ich bin zum Sport gegangen.
Ich habe das folgende Kompliment erhalten: …
Ich habe XY termingerecht zu Ende gebracht.
Ich habe meinen Lebenslauf aktualisiert.
Ich habe ein nettes Gespräch mit meiner Nachbarin geführt.
- Du siehst, die positiven Erlebnisse, Erfolge und Komplimente können ganz unterschiedlich ausfallen. Lass Gedanken, wie „Das hätte ich besser machen können“ nicht zu. Du musst dich vor niemanden rechtfertigen, auch nicht vor dir selbst! Irgendwann beginnst du, dem Positiven mehr Aufmerksamkeit zu schenken und erinnerst dich besser und länger daran.
- Belohne dich: Tu dir was Gutes! Nimm ein Vollbad, geh in ein gutes Restaurant, schlaf dich aus, gönn dir eine Massage, verwöhn dich mit deiner Lieblingsschokolade, feire einen Erfolg! Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Mache diese Aktivitäten bewusst mit dem Hintergedanken: „Das hast du jetzt verdient!“
- Positive Affirmationen: Als Selbstzweifler*innen tendieren wir zu negativen Glaubenssätzen: Ich bin nicht gut genug. Ich habe sowieso keine Chance. Andere sind schuld. Ich schaffe das nicht. Was denken nur andere über mich? Kommt dir der eine oder andere Gedanke bekannt vor? Dann versuche dir zumindest gleich viele positive Glaubenssätze anzulegen oder sogar die negativen mit den positiven zu ersetzen. Positive Affirmationen funktionieren vor allem dann, wenn du daran glaubst! Was magst du an dir selbst? Beginne mit einer Affirmation, an die du bereits glaubst. Die positiven Emotionen werden dadurch verstärkt.
- Tue, was du liebst! Tätigkeiten, die du liebst und die dir Spaß bereiten, erfüllen dich und sorgen für innere Zufriedenheit. Bei diesen Tätigkeiten überdenken wir uns selbst nicht. Selbstzweifel kommen uns dann nicht einmal in den Sinn.
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Zustimmung gebenChallenge dich selbst! Ab und zu ist es gut, über den eigenen Schatten zu springen. Es geht darum, dass du Erfahrungen sammelst und dir selbst mehr zutraust. Was für dich herausfordernd ist, kann für andere ein Kinderspiel sein. Wir fürchten uns vor unterschiedlichen Dingen und Situationen.
Tipp!
Nimm dir am Anfang Herausforderungen vor, die schaffbar sind. Auf diese Weise entmutigst du dich nicht und bestärkst deine Motivation für weitere Challenges.
Als Beispiele könnten folgende Wege aus der eigenen Komfortzone sein:
- Ich äußere mich bei einem Meeting und/oder spreche vor einer Menschengruppe.
- Ich probiere eine neue Sportart aus.
- Ich singe Karaoke.
- Ich trainiere Bewerbungsgespräche vor laufender Kamera oder mit einer Freund*in.
- Ich trage etwas Buntes (wenn ich z.B. normalerweise nur schwarze Kleidung besitze).
- Ich probiere eine neues Rezept aus.
- Ich spreche eine fremde Person an.
Selbstverwirklichung und Ich-Krise #
Der Beruf ist ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Identifikation. Viele sehen die berufliche Ausübung als sinnvoll an und verwirklichen sich damit auf eine gewisse Art und Weise. Der Beruf prägt auch meist das soziale Umfeld. Manche Kolleg*innen werden zu Freund*innen. Eine Kündigung kann daher bei vielen eine schwere Krise auslösen. Besonders bei Personen, die zuvor in einer längeren Beschäftigung waren und nun arbeitslos sind, kann das eigene Selbstverständnis in Frage gestellt werden. Langzeitarbeitslose kämpfen mit Selbstzweifel und dem Gefühl der Nutzlosigkeit, viele distanzieren sich auch von ihrem sozialen Umfeld. Es ist besonders schwierig aus der Arbeitslosigkeit heraus einen passenden Job zu finden. Im Bewerbungsprozess muss man von sich selbst und den eigenen Fähigkeiten überzeugt sein, um potenzielle Arbeitgeber zu beeindrucken. Nicht so einfach, wenn in dieser Phase das Selbstwert und Selbstvertrauen leidet.
„Je länger man in der Arbeitslosigkeit ist, desto mehr kratzt es am Selbstwertgefühl. Im Vorstellungsgespräch musst du dich gut verkaufen und von dir selbst überzeugt sein. Wenn du jetzt durch die lange Arbeitslosigkeit selbst nicht mehr an dich glaubst, warum sollten es andere tun“
Zusammenfassung #
Selbstwertschätzung trägt dazu bei, selbstbewusst und überzeugend zu wirken. Besonders bei der Bewerbung und im Beruf sind das wichtige Qualitäten, die zum Erfolg führen. Man kann den eigenen Selbstwert selbst beeinflussen. Es gibt unterschiedliche Tipps und Herangehensweisen, wie du Selbstzweifel überwindest und dein Selbstwertgefühl stärkst. Besonders wichtig dabei ist, positiven Erlebnissen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Nimm diese bewusst wahr und erkenne, wie toll du bist!
„Ich kam, ich sah, ich siegte!“
Sarah Chlebowski
Content Managerin
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