
Arbeitsmarktreport 2025: Anteil an Teilzeitstellen steigt in Österreich
Unsere Analyse von mehr als 500.000 Stelleninseraten auf karriere.at zeigt, dass der Anteil an Teilzeitstellen steigt. Was bedeutet das konkret und welche Berufsfelder sind betroffen?
Unsere Key Findings vorweg:
- Die Anzahl an Stellen, die auf karriere.at in Teilzeit ausgeschrieben werden, bleibt stabil, während die Anzahl an Vollzeitstellen sinkt
- Die meisten Teilzeitstellen gibt es im Berufsfeld „ Assistenz, Verwaltung”, den größten Anteil gibt es in „Pharma, Gesundheit, Soziales”.
- Der Anteil an Teilzeitstellen ist mit 18 Prozent in Wien am größten, auch in absoluten Zahlen führt die Bundeshauptstadt das Ranking an.
Arbeitsmarktreport 2025 herunterladen #
Wer sich einen Überblick über den österreichischen Arbeitsmarkt verschaffen möchte, kann sich den karriere.at Arbeitsmarktreport 2025 sichern. Dieser steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung:

Arbeitsmarktreport 2025
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- die Entwicklung des Arbeitsmarkts,
- gefragte Berufsfelder nach Bundesland,
- Trend-Themen wie Teilzeit und
- Gehaltstransparenz in Inseraten

Arbeitszeitreduktion ist weiterhin ein Thema #
Zwar machen Vollzeitstellen mit einem Anteil von 74 Prozent immer noch den Großteil der auf karriere.at geschalteten Inserate aus. Der Anteil an Teilzeitstellen nimmt jedoch kontinuierlich zu, wie unsere Auswertungen zeigen:
Jahr | Anteil an Teilzeitstellen auf karriere.at in Prozent |
2022 | 13 |
2023 | 15 |
2024 | 16 |
Zudem wird ein größerer Anteil an Stellen in „Voll- und/oder Teilzeit” ausgeschrieben. 2021 betraf das nur 6 Prozent der Inserate. 2024 ist dieser Anteil auf 12 Prozent gestiegen. Am häufigsten werden freie Stellen im Berufsfeld „Pharma, Gesundheit, Soziales“ in Voll- und/oder Teilzeit ausgeschrieben – der Anteil beträgt hier 35 Prozent.
Arbeitgeber bieten flexiblere Arbeitszeitmodelle an #
Wie ausgeprägt ist der Wunsch nach Teilzeit in Österreichs Unternehmen? Eine Umfrage von karriere.at unter rund 400 Personalverantwortlichen zeichnet ein eindeutiges Bild: Jede zweite Teilnehmer*in (53 Prozent) sagt, dass sich ihre Mitarbeitende vermehrt Teilzeit wünschen.
„83 Prozent der Arbeitgeber sehen in einer Arbeitszeiterhöhung der Belegschaft wenig bis gar kein Potenzial zur Bekämpfung des Arbeits- und Fachkräftemangels.“
66 Prozent der Unternehmen reagieren auf den Teilzeit-Trend, indem sie offene Vollzeitstellen – wo möglich – auch in Teilzeit ausschreiben. Die Hälfte der befragten Unternehmen berichtet, dass sie aufgrund dieser Maßnahme auch mehr Bewerbungen erhalten haben.
Berufsfelder mit dem größten Anteil an Vollzeitstellen #
Den höchsten Anteil an Vollzeitstellen gibt es im Berufsfeld „Führung, Management”. 93 Prozent der Inserate in diesem Bereich sind in Vollzeit ausgeschrieben. Auf Platz 2 und 3 liegen „IT, EDV” (84 Prozent) und „Technik, Ingenieurwesen” (83 Prozent). Auffallend ist, dass die Top-3-Vollzeit-Berufsfelder eher typische Männerdomänen sind.
Es sind auch überwiegend männliche Berufsfelder, in welchen anteilsmäßig die wenigsten Teilzeitstellen ausgeschrieben sind. Dieser Anteil beiträgt in „Produktion, Handwerk” und „Technik, Ingenieurwesen” jeweils 4 Prozent. In „Einkauf, Logistik” sind es 9 Prozent.
Berufsfelder mit dem größten Anteil an Teilzeitstellen #
Bei den Teilzeitstellen liegt das Berufsfeld „Pharma, Gesundheit, Soziales” mit einem Anteil von 41 Prozent auf dem ersten Platz. Darauf folgen „Coaching, Training” (35 Prozent) und „Assistenz, Verwaltung” (30 Prozent) – Berufsfelder, die wie „Pharma, Gesundheit, Soziales” eher weiblich geprägt sind.

Was ist Care Arbeit?
Care Arbeit ist ein Sammelbegriff für unbezahlte Tätigkeiten im Bereich der Pflege und Fürsorge für andere Menschen, etwa die Kinderbetreuung und Unterstützung von Angehörigen, inklusive Hausarbeit.
Warum arbeiten Menschen in Teilzeit? #
Die Gründe für Teilzeit haben wir im Arbeitsmarktreport des vergangenen Jahres (2024) eruiert und sind häufig geschlechtsabhängig. 36 Prozent der Frauen gaben an, sich gegen eine Vollzeitbeschäftigung entschieden zu haben, weil sie Care Arbeit leisten müssen. Das war hingegen nur bei 7 Prozent der Männer der Fall. Bei Männern waren die Hauptgründe der Wunsch nach mehr Freizeit (32 Prozent) oder die Tatsache, dass sie nebenbei studieren (25 Prozent).
Auch das Alter hat einen Einfluss auf die Wahl des Beschäftigungsausmaßes. Gerade ältere Arbeitnehmer*innen zwischen 50 und 60 Jahren gaben vermehrt an, Teilzeit zu arbeiten, weil sie es sich finanziell leisten können.