Vortrag halten: 5 Tipps fürs Vorbereiten, Erstellen und Durchführen von überzeugenden Präsentationen
Wie gestaltet man einen mitreißenden Vortrag? Wie kann man diesen überzeugend halten? Wie begeistert man das Publikum für die eigene Botschaft? Warum wirkt das Sprechen vor Publikum bei manchen Personen mühelos und natürlich?
Ob es nun vor einer Person ist, auf der Bühne oder online, früher oder später muss jede*r mal Wissen vermitteln, inspirieren oder überzeugen. Es ist tröstlich zu wissen, dass auch die begnadetsten Rhetoriker*innen und Vortragenden nervös werden können. Eine gute Vorbereitung und Übung hilft Nervosität zu bekämpfen und schlussendlich eine Präsentation erfolgreich zu halten. Wir haben für dich die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die du für die Vorbereitung, Erstellung und Durchführung eines Vortrags benötigst.
Die perfekte Präsentation braucht ein gutes Konzept #
Auch ein noch so kleiner Pitch muss gut überlegt sein! Einer, der es verstand, die Massen von seinen Ideen zu begeistern, war Steve Jobs. Er plante seine Präsentation auch im Digitalzeitalter mit Stift und Papier und überlegte sich eine fesselnde Dramaturgie mit AHA-Effekt. Hier sind seine zehn Schlüsseltechniken für perfekte Präsentationen.
Recherche und Vorbereitung #
Halte dir vor Augen, wer dein Publikum ist. Die Einschätzung der Zielgruppe, deren Wissensstand über dein vorzutragendes Thema und etwaige Fragen, die sich in diesem Zusammenhang ergeben, sind wichtige Punkte für die Vorbereitung. Davon abhängig ist der sprachliche Kontext, sind es beispielsweise Expert*innen, spricht man im Fachjargon. Ist das Thema den Zuhörer*innen noch fremd, muss man viel mehr erklären.
Roter Faden – Storytelling #
Menschen lieben Geschichten! Sie bleiben nicht nur länger im Gedächtnis, man kann Geschichten auch leichter folgen. Obwohl Geschichten schon seit der Steinzeit erzählt werden, hat die Methode des Storytellings vor allem in den letzten Jahren im Marketing und der Kommunikation an Popularität gewonnen.
Wie ist eine klassische Geschichte aufgebaut?
In der Schule haben wir von der Drei-Akte-Struktur gelernt: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Im Grunde genommen erzählt eine Geschichte nichts anderes, als wie und warum sich etwas oder jemand verändert. Am Anfang wird meist die alltägliche Situation geschildert bis ein Ereignis eintretet, das dieses auf den Kopf stellt und verändert. Eine gute Geschichtenerzähler*in beschreibt die Herausforderungen und den fundamentalen Konflikt zwischen der subjektiven Erwartung und der Realität.
Was bedeutet Storytelling für deine Präsentation?
Überlege dir zuerst einen roten Faden: was war die Ausgangsituation? Welche Probleme und Hürden gibt es? Welche Lösungen gibt es und warum sind diese Veränderungen notwendig? Was ist das (visionäre) Ziel? Bevor du dich an die Erstellung der Folien machst, schreibe die grobe Geschichte in Stichworten nieder. Das hilft die Struktur im Auge zu behalten. Lass auch Emotionen zu, denn diese helfen dir bei der Überzeugung:
Ein gutes Konzept braucht gute Gestaltung #
Eine gute Power Point oder Google Slide Präsentation ist leider selten. Warum? Die meisten Folien sind mit Text und Bullet Points überladen. Verwechsle Power Point nicht mit Word. Die Folien ersetzen kein Handout oder Nachschlagewerk. Das Ziel der Power Point Präsentation ist deinen Vortrag zu unterstreichen. Studien mit Eye-Tracking Methoden zeigen, dass Personen zuerst auf das Bild schauen. Am einprägsamsten sind für Menschen Bilder. Bildest das Bild zusätzlich einen anderen Menschen ab, dann blicken wir zuerst zum Kopf bzw. zur Augenpartie.
Dein Publikum kann nicht lesen und zuhören gleichzeitig. Viel besser ist es einfache Folien zu gestalten:
KISS-Methode
Keep it simple and stupid! Verfasse nur eine Botschaft pro Folie!
- Verwende ausdrucksstarke Bilder.
- Fasse die wichtigste Aussage in wenigen Worten zusammen.
- Hilfreich sind auch Zahlen auf Folien. Wenn es abstrakte Zahlen sind, für die Zuhörer*innen kein Gefühl haben, vergleich sie mit bekannten Größen, wie zum Beispiel: Die Distanz zwischen A und B ist so groß, wie XX Fußballfelder nebeneinander gestellt.
- Infographiken und Diagramme haben eine ähnliche Wirkung, wie Bilder. Das Problem ist jedoch, dass die meisten Infographiken in Präsentationen zu kleinteilig sind. Zahlen und Legenden sind schwer zu lesen.
- Einheitlichkeit: Bestimme primäre Farben, eine oder zwei Schriftarten und einheitliche Größen, an die du dich während der gesamten Präsentation hältst.
Es gibt zahlreiche (gute) Vorlagen, auf die du zurückgreifen kannst, um eine visuell einprägsame Präsentation zu gestalten, wie beispielsweise Slidesgo oder Canva.
Alternativen für Power Point bzw. Google Slides sind Keynote (bei Apple-User*innen) oder Prezi.
Üben, üben, üben #
Es geht kein Weg daran vorbei: je häufiger du deinen Vortrag übst, desto selbstsicherer wirst du. Zum Präsentations-Profi wirst du mit folgenden Übungen:
- Vor einem „Probe-Publikum“ präsentieren und nach Feedback fragen.
- Dich beim Vortrag aufnehmen und deine Körperhaltung im Video analysieren.
- Nimm deine Stimme auf um deinen Redefluss zu hören. Sprichst du in einfachen, kurzen Sätzen? Verwendest du Füllwörter, wie „ehm“. Sprichst du zu schnell?
Mehr Tipps zu nonverbaler Kommunikation findest du hier:
Überzeugend präsentieren ist eine Frage der Haltung #
Und das ist ganz wörtlich zu verstehen. Denn die Körpersprache ist ein wesentliches Element beim Präsentieren. Wer aus lauter Redeangst in Schockstarre vor dem Publikum verharrt oder aber wie ein nervöser Tiger auf der Bühne hin- und herläuft, wirkt nicht professionell. Wie man im wahrsten Sinne „gut aufgestellt“ fürs Präsentieren ist und warum man sich vor dem Goofy-Effekt hüten sollte, hat uns Körpersprach-Experte Dr. Roman Braun in diesem Interview erzählt:
Aufmerksamkeit halten durch Interaktion #
Eine spielerische Art das Interesse des Publikums zu halten ist durch unterschiedliche Interaktionsformen. Besonders bei langen Vorträgen ist es wichtig die frontale Beschallung durch aktive Elemente zu unterbrechen und dein Publikum „wachrütteln“.
6 Möglichkeiten das Publikum interaktiv in die Präsentation einzubinden #
- Fragen stellen! Entweder Personen aus dem Publikum antworten „live“ oder verwende Umfrage-Tools wie Slido oder Mentimeter. Das Publikum scannt einfach mit ihrem Smartphone einen QR-Code oder geben auf den Startseiten einen Zugangscode ein und schon kann die live-Übertragung beginnen.
- Ist die Gruppe klein genug, kann man auch den Vortragsraum für sich nutzen: Alle Personen, die dieser Meinung sind, gehen nach links, andere nach rechts. Das lässt auch Gradierungen zu.
- Abstimmungen können auch einfach per Handzeichen erfolgen.
- Baue ein Quiz ein! Das erfüllt gleich zwei Zwecke: Die Aufmerksamkeit liegt auf spielerische Weise bei dir und durch die aktive Abfrage bzw. Wiederholung bleiben die Kernbotschaften beim Publikum besser hängen. Auch hier gibt es ein technisches Tool: Kahoot!
- Man kann auch Hilfsmittel einsetzen, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt:
- unterschiedliche färbige Post-Its,
- ein Ball, den man sich gegenseitig zu schupft,
- ein Wollknäuel, um einen Faden oder ein Netz zu bilden;
- Nutze auch die auditive Wahrnehmung aus: du kannst bei einem bestimmten Begriff ein Signal einsetzen und das Publikum spricht den bestimmten Begriff gemeinsam und lautstark aus.
Je mehr Sinne eingesetzt werden, desto länger und tiefer bleibt die Botschaft bei Zuhörer*innen hängen.
Ein Best-Practice Beispiel zeigt Padraig Hyland, Audience Engagement Specialist:
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Sarah Chlebowski
Content Managerin
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