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Bonuszahlungen, Prämien oder Provision?

Flexible Gehaltsanteile: Bonuszahlungen, Provisionen, Prämien

Gehalt Erstellt am: 23. Januar 2025 9 Min.

Zu einem fixen Gehalt werden immer öfter variable Gehaltsanteile, wie Bonuszahlungen, Provisionen oder Prämien, vereinbart. Sie sind für Arbeitgeber ein attraktives Mittel, um Mitarbeitende zu motivieren und gleichzeitig Unternehmensziele zu erreichen. Wie funktionieren diese Modelle in Österreich, und worauf sollten Arbeitnehmer*innen achten? In diesem Artikel werden verschiedene Arten flexibler Gehaltsanteile beleuchtet. Außerdem gibt es praktische Tipps, um das Beste daraus zu machen.

Was sind flexible Gehaltsanteile? #

Variables Gehalt ist der Anteil des Einkommens, der von individuellen oder teambezogenen Leistungen abhängt. Beispiele sind Boni, Provisionen, Zielerreichungsprämien oder andere leistungsabhängige Vergütungen. Im Gegensatz zum fixen Gehalt, das unabhängig von der Leistung ausgezahlt wird, bietet variables Gehalt die Möglichkeit, durch besondere Erfolge oder Zielerreichungen zusätzliche Einkünfte zu erzielen.

Die gängigsten Formen sind:

  • Bonuszahlungen – Einmalige Zahlungen, die oft an persönliche oder unternehmensweite Leistungen geknüpft sind
  • Provisionen – Einkommensanteile, die sich an Verkaufserfolgen orientieren
  • Prämien – Belohnungen für besondere Leistungen, Ideen oder Loyalität

Diese Modelle sind besonders in Bereichen wie Vertrieb, Projektmanagement und auf Führungsebene verbreitet, werden jedoch zunehmend auch in anderen Berufsfeldern eingesetzt.

Vorteile eines variablen Gehaltsmodells
#

Variables Gehalt bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer*innen zahlreiche Vorteile:

Arbeitnehmer*innen Arbeitgeber
Mehr Verdienst durch Leistung: Variables Gehalt schafft einen direkten Zusammenhang zwischen Einsatz und Belohnung. Leistungssteigerung: Ein variables Gehaltsmodell kann die Produktivität und Motivation im Team erhöhen.
Motivation: Die Aussicht auf eine Prämie kann die Zielerreichung anspornen und die Arbeitsmotivation steigern. Flexibilität: Unternehmen können ihre Gehaltskosten besser an die Geschäftsentwicklung anpassen.
Anerkennung: Erfolg wird durch monetäre Belohnungen sichtbarer gewürdigt. Förderung von Zielerreichung: Mitarbeitende werden gezielt auf die Unternehmensziele ausgerichtet.

Herausforderungen und Risiken eines variablen Gehaltsmodells #

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen und Risiken, die berücksichtigt werden müssen:

Arbeitnehmer*innen Arbeitgeber
Planungsunsicherheit: Ein hoher variabler Anteil kann zu Schwankungen im monatlichen Einkommen führen. Schwierigkeit bei der Zielfestlegung: Ziele müssen realistisch, messbar und für alle Beteiligten nachvollziehbar sein.
Leistungsdruck: Der ständige Fokus auf Zielerreichung kann Stress und Frustration verursachen. Gefahr von Ungerechtigkeiten: Wenn die Vergütung als unfair empfunden wird, kann dies die Motivation mindern.

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Bonuszahlungen: Motivation und Anerkennung #

Bonuszahlungen sind oft leistungs- oder erfolgsabhängige Einmalzahlungen. Sie werden zum Beispiel als Jahresendboni, Zielerreichungsboni oder besondere Belohnungen für außergewöhnliche Leistungen vergeben.

Welche Varianten an Bonuszahlungen gibt es? #

In Österreich gibt es unterschiedliche Formen von Bonuszahlungen, die je nach Unternehmensstrategie und individueller Leistung gewährt werden. Hier sind die gängigsten Varianten:

  • Individuelle Leistungsboni:
    Diese Boni sind direkt an die persönlichen Leistungen der Arbeitnehmer*innen gekoppelt. Beispiele sind der Abschluss bestimmter Projekte, die Erreichung von Umsatz- oder Produktivitätszielen oder besondere persönliche Erfolge.
  • Team- oder Abteilungsboni:
    Um die Zusammenarbeit innerhalb von Teams zu fördern, können Unternehmen Boni vergeben, die an die gemeinsame Zielerreichung einer Abteilung oder eines Teams gebunden sind. Dies schafft Anreize für kollektive Leistungen und stärkt den Teamgeist.
  • Unternehmensweite Boni:
    Diese Boni werden an alle Mitarbeiter*innen eines Unternehmens ausgezahlt und basieren in der Regel auf der finanziellen Gesamtleistung des Unternehmens, wie etwa Gewinnbeteiligungen.
  • Einmalige Boni:
    Diese Boni werden für besondere Ereignisse gezahlt, wie z. B. Unternehmensjubiläen, langjährige Betriebszugehörigkeit oder außergewöhnliche Leistungen in Krisensituationen.
  • Langfristige Boni:
    Diese zielen darauf ab, Mitarbeiter*innen längerfristig an das Unternehmen zu binden. Beispiele sind Aktienoptionen, Retention-Boni (Boni für das Verbleiben im Unternehmen) oder zusätzliche Pensionsvorsorgeleistungen.

Wie werden Bonuszahlungen berechnet? #

Die Berechnung von Bonuszahlungen variiert je nach Art des Bonus und den zugrunde liegenden Kriterien. In Österreich sind folgende Ansätze üblich:

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Tipp

Bespreche frühzeitig die Kriterien, die für die Auszahlung eines Bonus gelten. Achte darauf, dass diese klar und messbar sind.

  • Abhängigkeit von Zielen oder Kennzahlen (KPIs):
    Bonuszahlungen werden oft an die Erfüllung klar definierter Leistungskennzahlen geknüpft. Diese können individuell (z. B. Umsatzziele), teamorientiert (z. B. Kundenzufriedenheit) oder unternehmensweit (z. B. Gewinnmargen) definiert sein.
  • Beispiele für Berechnungsmethoden:
Prozentsatz des Umsatzes Boni werden als Anteil am generierten Umsatz berechnet.
Festgelegte Summen Ein fester Betrag wird für das Erreichen bestimmter Meilensteine oder Ziele zugesagt.
Zielvereinbarungen Hier wird im Vorfeld festgelegt, welche Ziele wie stark in die Berechnung einfließen (z. B. 50 % Umsatz, 30 % Projektabschlüsse, 20 % Kundenzufriedenheit).

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Steuerliche Aspekte von Bonuszahlungen #

In Österreich unterliegen Bonuszahlungen den allgemeinen Steuer- und Sozialversicherungspflichten. Folgende Punkte sind besonders relevant:

  • Versteuerung von Boni:
    Bonuszahlungen zählen zum steuerpflichtigen Einkommen und werden in der monatlichen Lohnabrechnung nach dem österreichischen Einkommenssteuergesetz (EStG) versteuert. Sie können den effektiven Steuersatz erhöhen, wenn sie das Jahreseinkommen in höhere Progressionsstufen heben.
  • Sozialversicherungsbeiträge:
    Bonuszahlungen werden wie reguläre Gehaltszahlungen behandelt und unterliegen den Beiträgen zur Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung.
  • Optimierung der Steuerlast:
    In einigen Fällen können Sachzuwendungen (z. B. Gutscheine, Firmenwagen) als Alternative zu rein finanziellen Boni eingesetzt werden, da sie teilweise steuerlich begünstigt sind. Zudem fallen Sonderzahlungen wie das 13. und 14. Gehalt unter eine begünstigte Besteuerung (6 % bis zu bestimmten Betragsgrenzen).

Häufig gestellte Fragen zu Bonuszahlungen #

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Betriebliche Übung

Eine betriebliche Übung entsteht, wenn ein Arbeitgeber eine Leistung (z.B. Bonuszahlungen) regelmäßig gewährt. Nach drei Jahren kann ein rechtlicher Anspruch entstehen, auch ohne vertragliche Vereinbarung.

  • Ist ein Bonus ein Recht oder eine freiwillige Leistung?
    In Österreich ist die Auszahlung eines Bonus nicht automatisch ein rechtlicher Anspruch, sondern hängt von der vertraglichen Regelung ab. Wurde der Bonus im Arbeitsvertrag oder einer Betriebsvereinbarung festgelegt, besteht ein Anspruch. Ist der Bonus jedoch als „freiwillig“ deklariert, kann der Arbeitgeber ihn theoretisch verweigern – es sei denn, durch eine regelmäßige Auszahlung hat sich eine betriebliche Übung etabliert.
  • Was passiert mit Bonuszahlungen bei Kündigung?
    Der Anspruch auf einen Bonus bei Kündigung hängt von der vertraglichen Vereinbarung ab. Wurde der Bonus im laufenden Jahr erarbeitet, steht Arbeitnehmer*innen oft ein anteiliger Bonus zu. In der Regel verfällt der Bonus, wenn die Arbeitnehmer*in vor dem Stichtag kündigt oder das Unternehmen verlässt – es sei denn, es wurde anders vereinbart.
  • Gibt es Unterschiede zwischen Branchen oder Positionen?
    Ja, Bonuszahlungen sind branchen- und positionsabhängig:
    • In Branchen wie der Finanzdienstleistung oder im Vertrieb sind Boni oft leistungsbezogen und höher als in anderen Bereichen.
    • Führungskräfte erhalten häufiger Boni in Form von Gewinnbeteiligungen oder Aktienoptionen, während in gewerblichen Berufen teamorientierte Boni oder Weihnachtsgelder vorherrschen.

Prämien: Ein Zeichen der Wertschätzung #

Prämien sind einmalige Zahlungen, die für das Erreichen bestimmter Ziele oder besondere Leistungen gezahlt werden. Sie dienen als Anerkennung und Motivation für außergewöhnliche Leistungen und sind oft an spezifische Ereignisse oder Projekte gebunden. Beispiele dafür sind:

  • Zielprämien: Für das Erreichen bestimmter, vorher festgelegter Ziele.
  • Projektprämien: Für besondere Leistungen in einem spezifischen Projekt.
  • Innovationsprämien: Für kreative Ideen oder Verbesserungsvorschläge, die dem Unternehmen zugutekommen.
  • Qualitätsprämien: Für herausragende Qualität in der Arbeit oder der Produktion.

Die Berechnung von Prämien basiert auf einem ähnlichen System, wie Bonuszahlungen. Diese kann je nach Unternehmen und Art der Prämie variieren. Oft wird ein fester Betrag oder ein Prozentsatz des Gehalts als Prämie festgelegt. In der Regel werden Prämien nach Erreichen des Ziels oder Abschluss des Projekts ausbezahlt. Jedoch gilt es auch hier: Die Kriterien für die Prämienvergabe sollten klar und transparent kommuniziert werden.

Rechtliche Grundlagen in Österreich und steuerliche Aspekte #

In Österreich sind Prämien grundsätzlich lohnsteuerpflichtig und unterliegen den gleichen Abgaben wie das reguläre Gehalt. Es ist wichtig, dass die Prämien in den Arbeitsverträgen oder Betriebsvereinbarungen klar geregelt sind, um Missverständnisse zu vermeiden.

Provisionen: Direkt am Erfolg beteiligt #

Provisionen sind Vergütungen, die direkt an den Verkauf oder die Vermittlung von Produkten oder Dienstleistungen gekoppelt sind. Sie sind besonders im Vertrieb üblich und dienen als Anreiz für Mitarbeiter*innen, mehr Verkäufe zu tätigen.

Varianten von Provisionen #

  • Verkaufsprovisionen: Für jeden abgeschlossenen Verkauf erhält die Mitarbeiter*in einen bestimmten Prozentsatz des Verkaufspreises.
  • Vermittlungsprovisionen: Für die Vermittlung von Kunden oder Geschäftspartnern.
  • Stufenprovisionen: Unterschiedliche Provisionssätze je nach Höhe des erzielten Umsatzes.

Häufig gestellte Fragen zu Provisionen #

  • Wie werden Provisionen besteuert? Provisionen unterliegen der Lohnsteuer und den Sozialabgaben.
  • Wann werden Provisionen ausgezahlt? Provisionen werden in der Regel monatlich oder quartalsweise ausgezahlt, abhängig von den Unternehmensrichtlinien.
  • Sind Provisionen garantiert? Nein, Provisionen sind leistungsabhängig und hängen von den erzielten Verkäufen ab.

Zusammenfassend: Unterschiede zwischen Bonuszahlung, Prämie und Provision #

Definition Beispiel
Bonuszahlung Eine einmalige Zahlung, die zusätzlich zum regulären Gehalt gezahlt wird und oft an die Leistung der Mitarbeiter*in oder den Erfolg des Unternehmens gekoppelt ist. Ein Jahresbonus, der am Ende des Jahres basierend auf der individuellen oder Unternehmensleistung gezahlt wird.
Provision Eine Vergütung, die direkt an den Verkauf oder die Vermittlung von Produkten oder Dienstleistungen gekoppelt ist. Sie wird oft im Vertrieb verwendet. Eine Vertriebsmitarbeiter*in erhält eine Provision für jeden abgeschlossenen Verkauf, die einen Prozentsatz des Verkaufspreises ausmacht.
Prämie Ähnlich wie eine Bonuszahlung, jedoch oft spezifischer und an bestimmte Ereignisse oder Leistungen gebunden. Eine Prämie für das Erreichen eines bestimmten Verkaufsziels oder für besondere Leistungen in einem Projekt.

Fazit #

Flexible Gehaltsanteile wie Bonuszahlungen, Provisionen und Prämien bieten Arbeitnehmer*innen die Chance, für ihre Leistungen zusätzlich belohnt zu werden. Sie fördern Motivation und schaffen Anreize, erfordern jedoch auch Transparenz, klare Vereinbarungen und ein gutes Maß an Planung. Mit den richtigen Strategien können Arbeitnehmer*innen von flexiblen Vergütungsmodellen profitieren und diese zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Karriere machen.

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Sarah Chlebowski
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